
Wer
Engadin hört denkt sofort an Urlaub. An Skifahren und
Eissport
im Winter und
Bergwandern im Sommer. Dabei bietet das 80 km lange Hochtal im schweizerischen
Kanton Graubünden, das im Südwesten am Malojapass beginnt und nach Nordosten
verläuft, in dem auch der junge Inn seinen Weg in Richtung
Innsbruck sucht, vieles mehr.
Vor allem das Oberengadin, dessen Talsole auf
1600 bis 1800 m liegt, mit seinen Seen und zahlreicher Bergriesen über 3000
m und 4000 m gilt das als die angesagteste Wintersportarena Europas.
Kristallisationspunkt ist der weltbekannte Kurort St. Moritz.
Im Sommer finden die
Gäste zunehmend ihren Weg in diese wunderschöne Gegend. Auch Kunst und
Kulturfreunde stoßen auf ein reichliches Angebot. Kunstausstellungen,
Klassik und Jazztage im Sommer ergänzen das Programm.
Sils Maria, nur wenige Kilometer südlich von St. Moritz war schon im
vorigen Jahrhundert bevorzugte "Sommerfrische" von Künstlern und
Philosophen und ist es bis heute geblieben.
Im Winter werden fast alle Wünsche der Gäste nach sportlichen
Herausforderungen erfüllt. Egal, ob alpiner oder nordischer Skisport, ob
Eislauf, Curling, Eis-Polo, Bob oder Skeleton auf den letzten
Natureisbahnen. Auch in den kurzen Sommermonaten muss sich das Sportangebot
nicht verstecken. Bergsteiger, Wanderer, Mountainbiker, Pferde- und
Wasser-Sportler, Tennisspieler oder Golfer finden Gelegenheit ihren
Lieblingssport auszuüben.
In
den vergangenen 100 Jahren war das Engadin bereits zweimal Gastgeber der
olympischen Winterspiele (1928 und 1948 ). Die Eröffnungsfeiern der Spiele
fanden , auf dem weiten Gelände des Hotels KULM statt. In den Kalendern
zahlreicher Wintersport-Verbände ist St. Moritz jährlich als Austragungsort
von Welt- oder Europa-Meisterschaften, von Welt-Cup-Veranstaltungen , aber
auch von Breitensportveranstaltungen, wie dem Engadiner-Ski-Marathon zu
finden.
Anlässlich einer Presseveranstaltung im Juli 2018, erinnerte das fünf-Sterne-Hotel Kulm an den 125. Geburtstag der ersten Golfanlage die, außerhalb
der Britischen Insel, auf dem europäischen Festland eröffnet wurde.
Uns interessierte, wieso der damalige Besitzer des Kulm-Hotels, 1893 auf
die Idee kam, in der Bergwelt des ewigen Eises, in knapp 2000 m Höhe den
ersten Golfplatz Europas, außerhalb der Britischen Insel zu bauen?
Die Erklärung klingt überzeugend:
Der Kaufmann Johannes Badrutt kaufte 1856 die Pension Faller die, wie wir
heute wissen, der Grundstock des heute legendären fünf- Sterne-Hotels Kulm
wurde.
In Großbritannien wuchs zu dieser Zeit in der Oberschicht der
Insel das Interesse am Reisen in die Berge. Die Schweiz, deren Gastron0mie
schon damals bekannt war, bot sich als Reiseziel an und war leicht mit der
Bahn zu erreichen. Berge zu besteigen und noch in der "Sommerfrische" die
Familie mit erfolgreichen Bergtouren zu erfreuen stand auf dem
Urlaubsprogramm wohlhabender Briten.
Wie
uns heute durch wissenschaftliche Untersuchungen und Studien bekannt ist,
ein Wunsch, der auf die Gesundheit der Urlauber positive Auswirkungen hatte.
Hochleistungssportler, vorwiegend aus dem Bereich der Ausdauersportarten,
nutzen seit Jahrzehnten ein Höhentraining in der Bergwelt, zur
Leistungssteigerung. Die überdurchschnittlichen Erfolge, der afrikanischen
Läufer, die in Ländern mit Höhenlagen um oder über 2000 m leben (z.B.
Kenia), belegten diese Erkenntnisse.
Ab ca.1875 galt eine Sommerfrische, in der reinen Luft des Hochgebirges, in
der Oberschicht der Inselbewohner nach heutigem Sprachgebrauch, einfach als
„Cool“! Die betuchten Besucher wollten aber bei der Sommerfrische in den
Schweizer Alpen nicht, auf das im Mutterland des Golfsports bereits so
populäre Spiel mit dem kleinen weißen Ball, verzichten. Kurz entschlossen
ließ der damalige Besitzer des Kulm, auf seinem Gelände 1893 einen Golfplatz
bauen. Wahrscheinlich war ihm zu dieser Zeit gar nicht bekannt, das es die
erste Golfanlage auf dem europäischen Festland war.

Auf
dem, nur rund 500 m vom Hotel Kulm entfernten weitläufigen Hotel-Gelände
wurde in den letzten hundert Jahren immer wieder Sportgeschichte geschrieben.
Noch heute startet hier im Winter die Elite der Bob- und Skeleton-Fahrer,
auf den weltweit noch einzigen Natureisbahnen, zu ihren rasanten
Weltcup-Rennen (Bild rechts in richtig alter Bob).
Im Sommer hat das Clubhaus des Kulm Golf St. Moritz hier seine Zelte
aufgeschlagen.
Wie hat sich der Golfsport im
Engadin weiterentwickelt?
Hier im Hochgebirge, mit den leider meist kurzen Sommermonaten, können die
Gäste heute zwischen drei Golf Anlagen wählen, zwei 18 Löcher Course und
einem 9 Löcher Course.
Wer nun befürchtet im Engadin findet Golf nur im alpinen Gelände statt, wo
immer wieder große Höhenunterschiede zu überwinden sind, der liegt falsch.
Die Golfanlagen:
GC Samedan
18 Löcher, Par 72, Länge 6.217 m
Der 18 Löcher Course des GC Samedan, nur wenige Kilometer von St. Moritz
entfernt, hat in einem weitgehend ebenen Gelände ohne große
Höhenunterschiede, entlang der Straße Richtung Pontresina-Berninapass, seine
Heimat gefunden. Genießen Sie dort die Sicht auf die 3000 m bis 4000 m hohen
Eisriesen.
Was Sie im Engadin nicht vergessen sollten, hier fliegen die Bälle in der
Höhenlage merklich weiter als im Flachland.
GC Zuoz-Madulain
18 Löcher, Par 72 Länge 6.007 m
Die zweite 18 Löcher-Anlage der GC Zuoz-Madulain liegt nur wenige Kilometer
von Samedan entfernt an der Straße Richtung Zernez, am Fuße eines Berghangs.
Die Spielbahnen wurden geschickt entlang des jungen Inn, in das insgesamt
doch enge Tal, integriert. Auf den Bake Nine sind hier auch einige
Höhenmeter zu überwinden. Wie bei Links Coursen in England, kommen Sie nach
den First Nine nicht am Clubhaus vorbei. Das Halfway-Haus, eine Berghütte,
liegt zwischen Spielbahn 9 und 10 .
Interessant: Die Golfer können von der Spielbahn 9 bereits ihre
deftige Jause vorbestellen.
Meine Empfehlung - gönnen Sie sich beim
GC Zuoz-Madulain auf jeden Fall ein Golfcart. Auf der Runde gibt es einige
lange Wege vom Grün zum nächsten Abschlag.
Kulm Golf St. Moritz
9 Löcher, Par 27, Länge 1.880 m
Beim dritten Course, dem 9 Löcher
Course des Kulm Golf St. Moritz erfüllen sich die Erwartungen auf alpines
Gelände. Insbesondere die ersten 6 Löcher, sorgen für ein Golf Erlebnis der
besonderen Art. Diese, für uns Flachländer ungewohnten Herausforderungen zu
meistern, macht aber Spaß. Die Möglichkeit auf so einer Runde „Erlebnis Golfen“,
teilweise auf dem Gelände einer Skiabfahrt spielen , sollten Sie auf keinen Fall
versäumen. Auch bei den Löchern 7 und 8 die Trasse der
Naturbobbahn zu überspielen, dürfen Sie sich nicht entgehen lassen.
Gäste, die im Hotel Kulm logieren können den Platz Greenfee frei spielen.
Golfen kann man im Engadin, infolge der Höhenlage von knapp 1900 m, meist
nur in den Monaten Juni bis Ende September.
Das Hotel Kulm beendet z.B. die Sommersaison 2018 bereits Ende August, das
Schwesterhotel Kronenhof in Pontresina plant das Saisonende für Ende
September.
(in GOLFplus habe wir schon über die Spitzenhotels „Grüezi im Engadin“
berichtet.
Siehe unter Hotels für Sie besucht).
Vor Beginn der Golfsaison 2019 werden wir Sie in GOLFplus über die aktuellen
Golf-Paket-Angebote der 5 Sternehotels Kulm und Kronenhof informieren.
Weitere Infos:
www.engadin-golf.ch
Die besuchten Hotels:
5 Sterne Kulm Hotel St. Moritz
172 Zimmer und Suiten, sieben Restaurants, 2000 m Kulm Spa, hauseigener
Golfplatz
Das Kulm gehört zu den Tophotels der Schweizer Alpen. 2018 wurde das Hotel
durch die GaultMillau Schweiz zum Besten Hotel des Jahres 2018 gewählt (Bild
rechts).
Weitere Infos:
www.kulm.ch
5 Sterne Grand Hotel
Kronenhof in Pontresina
112 Zimmer und Suiten, drei Restaurants, 2000 m Kronenhof Spa
Das Hotel liegt im Herzen von Pontresina, in einem Denkmal geschützten Haus.
Der Kronenhof wird zu den architektonisch bedeutendsten Hotels der Alpen
gezählt. Herrlich die Blicke vom Hotel auf die Engadiner Berg- und
Gletscherwelt
Weitere Infos:
www.kronenhof.com
Fotos: Karin Pfeffermann
und besuchte Hotels und
Golfanlagen