Corona-Pandemie:
Golfsport
im Aufwind ?
(KPF)
Eine verrückte Golfsaison liegt hinter uns. Der
Saison-Start im März ging schnell zu Ende, Schuld war, die Corona-Viren,
erreichten Deutschland. Schon im April musste der Spielbetrieb wieder weitgehend
eingestellt werden. Ende Mai/ Anfang Juni durften wir langsam, unter Beachtung
der Corona-Richtlinien, wieder die Schläger schwingen. Das Golfjahr 2020
startete weltweit mit Verspätung. Es gab keine Golf-Übertragungen im Fernsehen,
keine Bilder vom Augusta National Golf Club mit seiner Rhododendron-Blütenbracht,
keine spannenden US-Open-Runden der Weltklasse Golfer, die oft bis weit nach
Mitternacht gesendet wurden usw. Die meisten Profi-Turniere konnten erst in der
zweiten Jahreshälfte 2020, leider ohne Zuschauer, gespielt werden. Doch nun
zeigt sich für Golfer eine Wende.
Die
weltweite Corona-Pandemie beeinflusst auch unser Freizeitverhalten
Welche
Auswirkungen hatte die Pandemie auf dem Golfsport in Deutschland?
Die Auswahlkriterien für Outdoor-Sportarten haben sich plötzlich verändert,
virenresistente Sportarten entwickelten sich zum Renner!Die Entwicklung des
Golfsports stagnierte auch in Deutschland bereits seit mehreren Jahren, es gab
kaum noch Wachstum.
Der DGV konnte als einziger Verband in Europa, seine Mitgliederzahlen weitgehend
konstant halten. Negative Entwicklungen melden die Mutterländer des Golfsports,
Großbritannien und USA, hier schrumpften die Mitgliederzahlen bis zu 20% und
mehr. Auch Golfanlagen gibt es immer weniger, in den USA sollen über mehr als
200 Golfanlagen ihre Türen für immer geschlossen haben.
2020 veränderten sich die Auswahlkriterien für
Outdoor-Sport. Der Wunsch nach reichlich Frischluft, viel Platz und genügend
Abstand zum Spielpartner machten den Golfsport in Deutschland interessant!
Golfclubs,
die in den vergangenen Jahren um jedes Neumitglied kämpfen mussten, erleben
plötzlich ein erhöhtes Interesse an einer Mitgliedschaft.
So meldete z.B. der wegen seinem massiven Eintreten für den "Freiluft-Sport
Golf" in der Lock-down-Zeit oft kritisierte Golfclub Wolfratshausen
stark steigende Mitgliederzahlen. Kein Wunder, denn
der Club
versteht sich als
"Treffpunkt-, Gesundheits- und Erholungsoase auf dem ersten pestizidfreie
Golfplatz in Deutschland"
.
Die Platzreife-Kurse sind bei stadtnahen Golfanlagen meist schnell ausgebucht,
Startzeiten sind oft schon am späten Vormittagmittag nicht mehr buchbar.
Schnupper-Mitgliedschaften sind gefragt wie nie. Die Greenfee-Einnahmen der
Clubs steigen!
Auch viele ehemalige Golfer bekommen wieder Spaß
am Golfsport. Eingemotteten Golfbags werden aus den Kellern geholt. Interessant,
nicht nur Spieler der ältere Generation, nein auch die Jugend hat anscheinend
das Interesse am Golfsport entdeckt.
Hotels nutzen den neuen Trend zum Golfsport. Die
Zahl preiswerter Golfpaket- Angebote hat sich jedenfalls stark erhöht. Die
Erkenntnis, Deutschland hat auch als Golfland viel zu bieten, gewinnt bei
Golfern immer mehr Zustimmung.
Bei den Problemen und Unsicherheiten mit denen
in nächster Zeit bei Auslandsreisen gerechnet werden muss, durchaus
verständlich.
Golf sollte sein neues Image nutzen:
Outdoor-Sportart
mit viel Frischluft, viel Platz in freier Natur, mit genügend Abstand zum
Partner
Hier möchten wir
auch einen Dank an alle Golfspieler aussprechen, die 2020 meist vorbildlich auf
Golfrunden die Hygiene Vorschriften eingehalten haben.
Text:
Klaus Pfeffermann
Foto: GC-Wolfradshausen,
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