Golf reformieren:
Nick Faldo zum Thema „Abschlaglängen verkürzen“
(KPF)
Zum Einen wird seit einigen Jahren in den Gremien des Golfsports diskutiert „Mit
welchen Maßnahmen sich die Abschlaglängen verkürzen lassen“?
Zum Anderen bringt die Golfball-und Schläger-Industrie jährlich immer wieder
neue Ball- und Driver-Modelle auf den Markt. Das Kaufinteresse wecken die
Hersteller mit dem Argument, „mehr Weite, höhere Schlagsicherheit“.
Maßnahmen die zu einer wirtschaftlich, vertretbaren Lösung des Problems führen
wurde noch nicht gefunden.
Der Grund: Bei bestehenden Golfanlagen fehlen meist Platz und Geld um
Spielbahnen an die heutigen Schlaglängen anzupassen!
Auch im Profilager wächst die Zahl der Spieler, die sich für eine Regeländerung
aussprechen. Die Spieler argumentieren mit dem Wunsch: Wir würden gerne wieder
mehr Turniere auf legendären Meisterschaftscoursen früherer Jahre spielen. Das
ist leider oft nicht möglich, weil meist der Platz fehlt um die Spielbahnen den
heutigen Bedürfnissen anzupassen.
Neben Verlängerung der Spielbahnen wurden auch einige andere Lösungen ins
Gespräch gebracht, wie zum Beispiel:
+ Gewicht der Golfbälle erhöhen
+ Zahl der Dimpel zu begrenzen
+ Konstruktionspläne der Driver reglementieren
+ Verwendung nur genehmigter Materialien vorzuschreiben
usw.
In der Leichtathletik gab es vor Jahren ein ähnliches Problem. Für den Speerwurf
kamen Speere auf den Markt mit denen weit über 100 Meter geworfen wurde. Die
Stadien waren dafür nicht konzipiert.
Problemlösung: Die Konstruktionspläne der Speere wurden vom Verband
reglementiert.
Die Lösungen für den Golfsport sollten einige Forderungen erfüllen. Keine
unterschiedlichen Vorschriften für Profis- und Amateur- Golfer. Der
wirtschaftliche Aufwand für Clubs und für Spieler muss so niedrig wie möglich
bleiben.
Hinzu kommt jetzt, die weltweit herrschende Corona-Pandemie belastet die gesamte
Weltwirtschaft, d.h. auf Hilfe von Sponsoren aus der Wirtschaft, zur
Finanzierung von Platz-Umbaumaßnahmen, kann in den nächsten Jahren kaum
gerechnet werden.
Jetzt meldete sich Altmeister Nick Faldo mit einer unkonventionellen Idee zu
Wort, die aus meiner Sicht sehr realistisch ist.
Nach eigenen Aussagen ärgert den dreifachen Master-Champion-Sieger das „ewige
immer weiter“ gewaltig. Sein Vorschlag:
„Verwendung von Tees beim Abschlag wird verboten“
Der ehemalige Weltranglisten Erste argumentiert :
„Dann werden sie nicht mehr die 6 Grad Loft Driver verwenden. Sie werden sagen
ok, ich brauche einen 9, einen 10 Loft, der den Ball ein bisschen in die Luft
bringt und ein bisschen mehr verzeiht. Sicher können Sie auch ein 3 Holz
treffen. Das wäre eigentlich das Optimum“.
Parallel zum Teeverbot schlägt Faldo vor die Größe der Schlagfläche der Driver
zu reduzieren:
„Wenn wir die Größe der Schlagfläche verkleinert hätten, so dass es einige
ernsthafte Fehlertreffer gäbe, dann wäre der Sweet für Profis ein echter Sweet
Spot und kein Sweet Face, so wie er es jetzt ist.“
Ich bin gespannt, ob die leicht realisierbare und fast kostenlose Nick Faldo
Idee weitere Befürworter findet.
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