Archiv
Golfen in der spanischen Region Cadiz:
Was die Phönizier noch nicht wussten…
Teil 3: Club von Vista Hermosa für feinen und Reichen, Golf El Puerto, seit 2003 lockt ein wunderschöner 18-Loch-Platz
Club von Vista Hermosa für die Creme de la Creme Spaniens Den nächsten neuen Platz finde ich gleich ein paar Kilometer weiter am Ortsausgang von Puerto de Santa Maria in Richtung Sanlucar. Golf El Puerto ist bereits der zweite Club im „St. Tropez Spaniens“. Allerdings braucht der „Normal-Golfer“ gar nicht daran denken, den traditionsreichen Club von Vista Hermosa anzufahren. Dort hat man nämlich ganze 9 Löcher für 3000 (!) Mitglieder. Und diese 3000 sind so ziemlich die Creme de la Creme Spaniens – entweder steinreich oder adlig oder beides zusammen. Der Club weiß dementsprechend gar nicht wohin mit den Startzeiten-Anfragen der Mitglieder – an Gäste ist nicht zu denken.
Golf El Puerto, seit Ende 2003 lockt ein wunderschöner 18-Loch-Platz
Aber dafür gibt es ja jetzt Golf El Puerto. Seit Ende 2003 lockt ein wunderschöner 18-Loch-Platz, der ähnlich wie Sherry Golf mit einigen hügeligen Bahnen und mehreren Seen aufwartet.
Besonders stolz ist Club-Manager Pablo Leria auf seinen Greenkeeper. Der war nämlich jahrelang für Greens und Fairways in Valderrama verantwortlich und hat auch in Puerto de Santa Maria ganze Arbeit geleistet.
„Er bestand für die Approach-Zonen rund um die Grüns auf einer ganz besonderen Grassorte“, erklärt Pablo Leria.
Dieses recht dichte Gras sorgt dafür, dass man immer mindestens 20 Meter um die Grüns einheitliche und vor allem faire Bedingungen hat.
Alles andere als fair präsentiert sich der Wind so manches Mal an der Costa de la Luz. Je näher es an die Küste geht, desto mehr machen sich Levante und Poniente bemerkbar. Levante – das ist der heiße von der Landseite kommende Wind, der Poniente kommt aus Richtung Meer, ist dementsprechend etwas kühler und sorgt für etwas „Touristen-freundlichere“ Temperaturen.
Allerdings ist Vorsicht geboten:
So mancher hat schon aufgrund des kühlenden Poniente die Sonne auf die leichte Schulter genommen und sich dabei selbige (und manches andere Körperteil mehr) verbrannt. Gemeinsam ist Levante und Poniente für uns Golfer eines: Sie erschweren das Spiel gewaltig. Denn die Böen sind teilweise unberechenbar und die Winde teilweise so stark, dass aus einem Par 4 im schlechten Fall ein Par 5 wird oder im guten Fall eher ein langes Par 3.
Platzführer Golf El Puerto
18 Loch, Par 72, Länge 6314 m (weiß), 5950 m (gelb), 4925 (rot).
Green Fee:
18 Loch 47,- bis 60,- € (je nach Jahreszeit); 9 Loch 25,- bis 40,- € (je nach Jahreszeit); Cart (9/18 Loch) 20,-/30,- €; Trolley 2,- €
Bahn 1, Par 4, 403/381/331 m:
Ein gutes Loch zum Aufwärmen, wenn auch nicht gerade kurz. Der große Bunker rechts kommt nur für Super-Longhitter oder bei einem völlig missratenen zweiten Schlag ins Spiel. Ein Par zum Auftakt sollte drin sein.
Bahn 2, Par 4, 346/326/263 m:
Ein Mega-Dogleg um einen See herum – obwohl: solch krumme Beine hat eigentlich kein Hund. Sehr lang ist es auch nicht und mit der Abkürzung über den See wird die Bahn wirklich kurz. Tiger würde wohl über das Aus hinweg direkt das Grün angreifen. Aber auch für den Normal-Golfer ist hier durchaus ein Birdie zu holen.
Bahn 3, Par 3, 191/171/125 m:
Ein nicht gerade kurzes Par 3. Noch dazu mit einem großen Bunker und einem unangenehm welligen Grün.
Bahn 4, Par 5, 471/450/393 m:
Ok, das leicht erhöht liegende Grün ist auch durch den davor verlaufenden Wassergraben nicht ganz leicht anzuspielen. Aber Vorgabenverteilung 2 ist hier vielleicht etwas hoch gegriffen. Ein Par ist hier kein Hexenwerk. Allerdings soll hier noch ein neuer Abschlag entstehen, der das Loch auf 500 Meter verlängert. Dann sieht die Sache natürlich anders aus.
Bahn 5, Par 4, 375/351/290 m:
Der Wassergraben am Abschlag ist eher was für’s Auge – ins Spiel kommen dürfte er eigentlich nicht. Ein nicht zu schweres Loch, bei einem guten Drive auch mit Birdie-Chancen.
Bahn 6, Par 5, 471/455/395 m:
Nach meinem Empfinden schwerer zu spielen als die 4. Zum einen sind die großen Grünbunker nicht ungefährlich, zum anderen muss man auf dem riesigen Grün erst einmal mit zwei Putts auskommen.
Bahn 7, Par 4, 359/343/292 m:
Ein frontaler Wassergraben und ein Teich auf der linken Seite verteidigen das Grün. Richtig schwer wird’s, wenn die Fahne hinten rechts steckt.
Bahn 8, Par 4, 291/284/242 m:
Auch hier sollte das Wasser am Abschlag kein Problem sein. Aber wie das mit Wasser auf Golfplätzen nun mal so ist . . . Ansonsten hat die Vorgabenverteilung 18 hier ihre volle Berechtigung.
Bahn 9, Par 3, 173/152/107 m:
Ein unangenehmes Par 3: Wasser, Bunker, ein riesiger Hügel halbrechts vor dem Grün und das Grün selbst ist sehr tief.
Bahn 10, Par 5, 447/428/374 m:
Ein kurzes aber gewiss nicht leichtes Par 5. Das Wasser schluckt hier so manchen Abschlag und rechts lauert die Ausgrenze. Und ganz nebenbei sind noch ein paar Bunker mit von der Partie.
Bahn 11, Par 4, 380/359/299 m:
Bergauf zieht sich das Fairway um einen Hügel. Sätestens an diesem Loch machen sich die typischen Winde „Levante“ oder „Poniente“ bemerkbar. Da kann die Kugel schon mal ganz böse im Rough landen.
Bahn 12, Par 3, 208/191/147 m:
Ein wirklich langes Par 3 mit sehr unangenehm platzierten Bunkers. Außerdem kann hier der Ball die volle „Breitseite“ des Windes abbekommen.
Bahn 13, Par 4, 327/294/247 m:
Ein leichtes Par 4. Zum einen recht kurz, zum anderen geht’s steil bergab. Man muss sich fast schon zusammenreißen, damit der Abschlag nicht in den dem Grün vorgelagerten Bunkern landet. En Par sollte hier unter normalen Umständen Pflicht sein, ein Birdie möglich.
Bahn 14, Par 4, 355/334/266 m:
Auch dieses Par 4 ist nicht allzu schwer. Allerdings wird der Schlag ins Grün durch ein Wasserhindernis und zwei Bunker nicht ganz einfach.
Bahn 15, Par 4, 401/380/308 m:
Hier wird die Sache schon wieder schwieriger. Speziell bei Poniente (Wind vom Meer) könnte es den Drive mal eben ins Wasser drücken. Und auch das durch Bunker gut verteidigte Grün ist nicht eben leicht anzuspielen.
Bahn 16, Par 3, 161/147/99 m:
Ein recht leichtes par 3. Zwar lauert vor dem Grün ein großer Bunker, der kommt aber nur bei völlig missglückten Abschlägen ins Spiel. Oder bei einer fiesen Poniente-Böe!
Bahn 17, Par 4, 412/385/303 m:
Das längste Par 4 und das schwerste Loch des Platzes. Ein leichtes Dogleg ohne ein wirkliche Chance zum Abkürzen. Das Grün ist von Bunkern gut verteidigt und noch dazu sehr tief und schwer zu spielen. Ein Par ist hier als Erfolg anzusehen.
Bahn 18, Par 5, 541/519/439 m:
Nach dem schwersten nun zum Abschluss das längste und schönste Loch von Golf El Puerto. Ganz Mutige wagen die Abkürzung übers Wasser. Green in regulation ist hier eine echte Leistung. Ein toller Abschluss eines sehr schönen Platzes.
Kontakt:
Golf El Puerto, Carretera de Sanlucar de Barrameda, km 1,
11500 El Puerto de Santa Maria,
Tel. +34 956 876 541, Fax +34 956 854 866, infor@golfelpuerto.com,
www.golfelpuerto.com
Zu den einzelnen Teilen des Berichts:
Teil 1: GC-Montecastillo der “Noble” ist erste Wahl
Teil 2: Sherry Golf für den „Jedermann-Golfer“
Teil 4: Sanlucar Club de Campo und Costa Ballena
Teil 5: 36 Loch in Novo Sancti Petri
Text und Bilder: Lars Laucke