Historischer Heimsieg
Das Finale
Alexandra Försterling (-12) gewinnt als erste Deutsche ein Event der Ladies European Tour auf deutschem Boden
• Insgesamt 27. deutscher Titelgewinn auf Ladies European Tour
• Försterlings gute Freundin, Emma Spitz, wird Zweite
• Fünf Deutsche unter den Top 15
• Dirk Glittenberg, Turnierdirektor und Geschäftsführer U.COM Event, freut sich über das geschlossen starke Auftreten der deutschen Spielerinnen
19.Mai 2024 | Das Amundi German Masters powered by VcG 2024 geht in die Geschichtsbücher ein als eines der bedeutendsten Turniere des deutschen Golfsports – weil an diesem Pfingstwochenende 2024 das jahrzehntelange Warten auf einen besonderen Titel endlich ein Ende findet. Zum ersten Mal seit der Gründung der Ladies European Tour (LET) im Jahr 1979 gewinnt eine deutsche Golferin ein Heim-Turnier. Alexandra Försterling feiert nach einem ebenso dramatischen wie hochklassigen Finale im Stechen gegen ihre österreichische Freundin und Konkurrentin Emma Spitz ihren vierten LET-Titel im elften Start. Eine unglaubliche Statistik und ein ganz besonderer Sieg für die Berlinerin, die unweit von Zuhause auf der Anlage des Golf- und Country Club Seddiner See über die vier Tage ihr riesiges Potenzial unterstreicht und damit die Chancen auf eine Teilnahme am Solheim Cup in diesem Jahr deutlich erhöht.
„Es ist schwierig, meine Gefühle zu beschreiben“, sagte Försterling unmittelbar nach ihrem Triumph. „Es fühlt sich an wie ein Traum. Ich habe es überhaupt nicht erwartet und wollte einfach eine schöne Woche haben. Das habe ich Gott sei Dank erreicht.“ Die Spielerin vom Golf und Land Club Berlin-Wannsee verzückte ihre Fans die gesamte Woche mit hochklassigem Golf. Nach Runden von zweimal 70 und einmal 69 Schlägen glänzte Försterling am Sonntag mit einer 67 (-5), inklusive drei Birdies auf den letzten sechs Löchern.
Hervorragende Stimmung
„Ich war schon aufgeregt, aber es hat echt Spaß gemacht“, beschrieb Försterling ihre Gefühle an einem Finaltag, der angesichts der historischen Chance auf den Heimsieg eine besondere Atmosphäre mit einem golfbegeisterten Publikum bot. Und auch die Stimmung in der Finalgruppe war hervorragend. „Wir hatten eine coole Gruppe und wir haben alle so gut gespielt. Auch das Playoff war richtig stark.“
Selbst Spitz, (links) die ihren ersten Profi-Sieg denkbar knapp verpasste, konnte dem Tag einiges abgewinnen und fand kurz nach dem Playoff schon wieder Worte: „Es war ein verrückter Tag und natürlich hätte ich gerne gewonnen. Es war unglaublich. Das ist, wo ich sein möchte, und hoffentlich kann ich bald meinen ersten Sieg holen.“
Auf den letzten neun Löchern des Turniers am Sonntag hatte sich der Titelkampf zu einem hochklassigen Duell zwischen Försterling und Spitz, ihrer besten Freundin auf der Tour, zugespitzt. Beide wechselten sich mit den Birdies in der entscheidenden Phase ab und betrieben dabei mitreißende Werbung für den Damen-Golfsport. Die Österreicherin hätte auf Loch 17 beinahe zum Hole-in-One eingelocht, doch ihr Ball hüpfte wieder aus dem Loch heraus. Mit dem Birdie ging sie jedoch als Führende bei -12 auf die 18 – ein Loch, das Försterling die gesamte Woche über Birdies beschert hatte. Und die 24-Jährige zeigte auch unter höchstem Druck ihre ganze Klasse. Ihr zweiter Schlag landete direkt am Stock – das nächste Birdie. Und für das begeisterte Publikum eine Zugabe der Extraklasse.
Die beiden Freundinnen hatten sich den gesamten Tag über nichts geschenkt. Dies setzte sich auch im Playoff fort. Das erste Extra-Loch beendeten beide mit Birdie. Nach einem kurzen Abklatschen ging es zurück an den Abschlag. Dieses Mal sollte eine Entscheidung fallen. Försterling konnte vor großartiger Kulisse am 18. Grün des Golf- und Country Club Seddiner See das dritte Birdie in Folge notieren, der Birdie-Putt von Spitz rollte wenige Zentimeter am Loch vorbei. So stand Försterling als erste deutsche Siegerin des Amundi German Masters powered by VcG fest. „Emma hat unglaubliche Schläge am Ende gemacht“, zollte Försterling ihrer Freundin direkt im Anschluss an den historischen Erfolg Respekt.
Försterling setzt damit die starke deutsche Serie beim Amundi German Masters powered by VcG fort. Seit der Premiere 2022 waren Leonie Harm (T2 2022) und Sophie Hausmann (T3 2023) diesem historischen Triumph nahegekommen. Hinter Spitz kam die Engländerin Gabriella Cowley als Dritte bei -10 ins Ziel. Mit Runden von 64 und 66 Schlägen war sie die beste Spielerin am Wochenende. Am Ende fehlten zwei Zähler auf die Spitze. „Ich habe gestern gut gespielt, ich habe auch heute super gespielt und bin sehr zufrieden, wie es in diesen Tagen lief. Es war eine fantastische Woche.“
Deutsche Top-Ergebnisse
Abseits des hochspannenden Titelkampfs konnten die vielen Zuschauer etliche weitere deutsche Top-Resultate bejubeln.
Für die beste Runde des Tages sorgte Laura Fünfstück, die sich mit einer sensationellen 64 (-8) unter die Top Fünf verbesserte. Neun Birdies bei nur einem Bogey landeten auf ihrer Scorekarte. „Ich habe ich gesehen, dass heute tiefe Ergebnisse möglich sind, und habe mir gedacht: ‚warum nicht ich!‘ Ich konnte einige Bälle richtig nah ans Loch bringen und auch ein paar längere Putts lochen.“ Entsprechend gut gelaunt blickt Fünfstück auf die Woche vor heimischem Publikum zurück: „Zuhause zu spielen, das war einfach fantastisch. Es ist toll, wenn man von den heimischen Fans angefeuert wird.“
Für die vielleicht größte Überraschung des Turniers sorgte die Amateurin Helen Briem, die per Einladung des Presenting Partners VcG ins Feld gerutscht war und an allen vier Tagen mit den Profis mithalten konnte. Nach Runden von 72, 69 und zweimal 71 wurde sie geteilte Elfte (-5) und schaut nun bereits auf das kommende Jahr: „Es ist natürlich cool, in meinem Heimatland zu spielen. Ich bin sehr dankbar, dass ich die Möglichkeit bekommen habe hier zu spielen. Ich hoffe, dass ich nächstes Jahr wieder da bin.“ Neben Briem teilten mit Patricia Isabel Schmidt und Sandra Gal zwei weitere Deutsche Rang elf. Fünf Deutsche unter den Top 15, darunter die Siegerin Försterling – besser hätte das deutsche Heimspiel zum Auftakt des Europe-Swings der LET nicht laufen können.
Zweites Hole-in-One der Woche
Spektakuläres Golf gab es auch abseits des Titelkampfes beim Amundi German Masters powered by VcG 2024: Gleich zwei Holes-in-One gab es in der Turnierwoche zu bejubeln. Das erste gelang der Tschechin Tereza Melecka an Tag zwei mit einem Pitching Wedge auf der Fünf.
Das zweite wurde in der Finalrunde von Cara Gorlei erzielt. Die Südafrikanerin versenkte ihren Abschlag auf der 153 Meter langen Elf mit einem Eisen 7.
Stimmen nach Runde vier
Alexandra Försterling (-12, 1.): „Es ist schwierig, meine Gefühle zu beschreiben. Es wirklich unglaublich und fühlt sich wie ein Traum an. Ich hätte es überhaupt nicht erwartet und wollte eine schöne Woche haben. Das habe ich Gott sei Dank erreicht. Dass ich nochmal gewinnen konnte, ist umso schöner. Ich war schon aufgeregt, aber es hat echt Spaß gemacht. Wir hatte eine coole Gruppe und haben alle sehr gut gespielt. Emma hat am Ende unglaubliche Schläge gemacht. Vor allem der an der 17 war krass. Auch das Playoff war stark. Auf der 18 gefällt mir der Schlag ins Grün, weil ich gerne den Draw spiele. Es war mega, dass so viele rausgekommen sind und uns unterstützt haben. Es ist schön, diese Unterstützung zu spüren und zu sehen, dass so viele es sich gerne angucken, dabei sein möchten und mitfiebern. Jeder Sieg ist speziell, aber hier bei meinem Heimturnier zu gewinnen, ist natürlich umso schöner.“
Emma Spitz (-12, 2.): „Es war ein verrückter Tag. Ich hätte natürlich sehr gerne gewonnen. Es war unglaublich und ich hoffe, dass ich den Sieg bald hole. Ich bin sehr stolz darauf, wie ich mich in der entscheidenden Phase im Griff hatte. In der Vergangenheit bin ich in den Finalrunden häufig gestrauchelt. Entsprechend glücklich bin ich über mein Spiel am Ende. Anfang der Woche haben Alex und ich darüber gescherzt, am Sonntag in der finalen Gruppe zusammenzuspielen. In einem Playoff gegeneinander zu spielen, ist verrückt. Daraus könnten wir einen Film machen. Sie ist eine unglaubliche Spielerin und unter Druck unfassbar. Ich wusste, dass ich mein bestes Golf spielen muss, wenn ich sie schlagen will und ich war sehr nah dran.“
Gabriella Cowley (-10, 3.): „Ich habe gestern gut gespielt, ich habe auch heute super gespielt und bin sehr zufrieden, wie es in diesen Tagen lief. Es war eine fantastische Woche. Auch wenn der Platz meinem Spiel nicht wirklich liegt, konnte ich mich doch gerade im Vergleich zur Vorwoche sehr verbessern.“
Laura Fünfstück (-8, T4): „Ich war gestern ein wenig enttäuscht, da es nicht so gut lief. Und dann habe ich gesehen, dass heute tiefe Ergebnisse möglich sind, und habe mir gedacht: ‚warum nicht ich!‘ Ich konnte einige Bälle richtig nah ans Loch bringen und auch ein paar längere Putts lochen. Leider habe ich den letzten Putt etwas zu kurz gelassen, dennoch bin ich natürlich sehr zufrieden. Zuhause zu spielen, war einfach fantastisch. Es ist toll, wenn man von den heimischen Fans angefeuert wird.“
Patricia Isabel Schmidt (-5, T11): „Ich hatte ein bisschen zu kämpfen am Anfang mit den Dreiputts. Das lange Spiel war gut, aber ich habe viele Putts ausgelassen. Ich habe mir bis zum Schluss Chancen erarbeitet, aber leider keine davon genutzt. Mit der Platzierung bin ich sehr zufrieden und es zeigt mir, dass ich auf einem guten Weg bin. Das Turnier ist mega-schön und es ist toll zu sehen, dass so viele deutsche Spielerinnen vorne mitspielen und so viele Zuschauer auf der Anlage waren.“
Helen Briem (-5, T11): „Heute hat relativ wenig zusammengepasst. Die Drives waren nicht so optimal, daher hatte ich nicht so gute Positionen auf den Par 5s. Meine Wedges waren auch zu weit weg und dann habe ich heute auch keinen langen Putt gelocht. Dadurch geht natürlich auch nichts vorwärts. Aber dafür, dass nicht so viel zusammengepasst hat – eine 71 auf der LET ist nicht so schlecht. Die Top Ten hätte ich schon genommen, weil dann hätte ich nächste Woche spielen können. Aber klar: Das nimmt man immer. Auch wenn noch viel Luft nach oben war. Es ist natürlich cool, in meinem Heimatland zu spielen. Ich bin sehr dankbar, dass ich die Möglichkeit bekommen habe hier zu spielen. Ich hoffe, dass ich nächstes Jahr wieder da bin.“
Sandra Gal (-5, T11): „Ich bin sehr zufrieden mit der ganzen Woche. Am Anfang der Runde war ich etwas frustriert, da einige Putts nicht gefallen sind. Das wurde dann aber zum Ende hin immer besser. Ich kann viel mitnehmen aus diesen Tagen: Ich habe mal wieder unter Druck gespielt, vor Kameras, vor vielen Zuschauern – das sind alles sehr positive Dinge. Meine Verletzung habe ich kaum gespürt die Tage. Dieses Gefühl, gute Schläge zu machen, wenn es um was geht, ist einfach toll. Ich bin froh, dass es ein solches Turnier in Deutschland gibt und es ist super zu sehen, dass die deutschen Spielerinnen so gut performen und vorne mitspielen. Auch der Zuspruch der Zuschauer war einfach klasse – es waren viele junge Mädchen da und man hat mitbekommen, wie wichtig es ihnen ist, dass wir hier sind. Das ist großartig und auch bedeutend für Golf in Deutschland.“
Dirk Glittenberg, Turnierdirektor und Geschäftsführer U.COM Event: „Das Amundi German Masters powered by VcG hat wieder einmal erstklassigen und spannenden Golfsport gezeigt und war großartige Werbung für internationales und deutsches Damengolf. Ich freue mich besonders über das geschlossen starke Auftreten der deutschen Spielerinnen. Dass Alex Försterling vor den vielen angereisten Fans als erste deutsche Spielerin überhaupt einen LET-Titel in der Heimat holt, ist einfach nur phänomenal. Mein Dank geht an den Golf & Country Club Seddiner See für ein hervorragendes Setup und natürlich möchte ich allen Partnern danken, die Frauengolf auf internationalem Top-Niveau mit uns in Deutschland ermöglichen, allen voran gilt mein Dank unserem Titelsponsor Amundi und der VcG als Presenting-Partner.“
Daniel Reitz, Chief Marketing Officer Amundi Germany: „Das Amundi German Masters hat bewiesen, wie stark Damengolf in Deutschland ist. Die Spannung am Finaltag, der Zuspruch der vielen Zuschauer, der überzeugende Sieg von Alexandra Försterling, das alles zeigt uns von Amundi als Titelsponsor, wie wichtig es ist, Frauensport mit diesem Turnier eine große Bühne zu geben.“
Achim Battermann, Stellvertretender Präsident Deutscher Golf Verband (DGV):
„Die dritte Auflage des Amundi German Masters powered by VcG hat wieder einmal hochklassiges und emotionales Damengolf auf höchstem Niveau gezeigt. Das einzige Turnier der Ladies European Tour in Deutschland ist zu einem sportlichen Highlight in der Metropolregion Berlin-Brandenburg herangewachsen. Acht von elf deutschen Akteurinnen im Cut, zur Halbzeit zwischenzeitlich vier Deutsche an der Spitze des Leaderboards – In diesem Jahr hat sich gezeigt, wie wettbewerbsfähig das deutsche Damengolf im internationalen Vergleich ist. Mit Alexandra Försterling dazu noch die erste deutsche Siegerin bei einem LET-Turnier in Deutschland zu feiern, ist natürlich großartig – herzlichen Glückwunsch! Dieses Turnier, welches der DGV gemeinsam mit der VcG aktiv unterstützt und mit Amundi einen Partner und U.COM einen Ausrichter an seiner Seite hat, mit denen die gemeinsamen Überzeugungen nicht nur im golfsportlichen Bereich perfekt übereinstimmen, bestach auch dieses Mal durch seine außergewöhnlich schöne und sportliche Atmosphäre. Aber auch die vielen Besucher kamen in den vergangenen Tagen voll auf ihre Kosten. Ganz entscheidend zum Erfolg des Amundi German Masters powered by VcG hat in diesem Jahr wieder der Golf & Country Club Seddiner See mit einer perfekt vorbereiteten Golfanlage und einem außergewöhnlichen Engagement auch der vielen ehrenamtlichen Helfer beigetragen. All Ihnen gilt unser Dank. Denn für Golf-Deutschland ist es von großer Bedeutung, dass das professionelle Damengolf in Deutschland ein Zuhause hat.“
Text und Fotos Amundi German Masters