Liebe Freunde, hier unser neuer “Leadbetter Golftipp”. Sie können diesen, wie die vorigen Tipps in Ihr Übungsprogramm aufnehmen um Ihr Golfspiel zu verbessern. Natürlich bieten Ihnen darüber hinaus die David Leadbetter Golf Academien, von denen es inzwischen weltweit bereits 16 gibt, die Möglichkeit diese Methode in der Praxis zu erproben.
Golf im Wind
Da nun die kalte Jahreszeit vor der Türe steht, habe ich mir überlegt, dass ich Ihnen den passenden Artikel schreiben sollte und mich dementsprechend dem Golfspiel bei Wind angenommen.
Es gibt zwei Arten von Golfern, die wir bei starkem Wind unterscheiden:
Typ 1 – jene, die Golfspiel bei Wind als Herausforderung betrachten, das ganze Spiel noch spannender und interessanter erachten. Und dann Typ 2 – diejenigen, die sich vor Wind fürchten, ihn als eindeutige Behinderung empfinden und frustriert mit schlechten Rundenergebnissen vom Platz ziehen.
Der Wind im Kopf
Das große Geheimnis zum Erfolg bei Wind liegt darin, den Schwung nicht ernsthaft technisch zu verändern, sondern sich mental auf den Wind einzustellen. Um gut zu spielen, müssen Sie zum Typ 1 werden und Typ 2 vergessen. Um ein erfolgreicher Golfer bei Wind zu werden, müssen Sie lernen, die Challenge zu lieben.
Der wichtigste mentale Unterschied liegt darin, dass Sie Ihre persönlichen Erwartungen auf die Windstärke anpassen müssen. Ganz einfach und realistisch betrachtet kann ein Par 5-Loch bei starkem Gegenwind zu einem Par 6 mutieren oder Par 3-Lächer zum Par 4. Das allgemeine Par kann von Standard 72 zu theoretisch Par 76 oder 77 werden, denkt man an einen Starkwindtag in St Andrews!
Daher empfehle ich, machen Sie für sich einen realistischen Plan, bevor Sie an den Start gehen und, was fast noch wichtiger ist, halten Sie sich daran, auch wenn Sie im Laufe der Runde anders tendieren. Es ist der größte Fehler, noch mehr zu versuchen oder sich mehr Druck zu machen, um etwas zu erreichen, was Sie beim besten Willen nicht erreichen können.
Und last but not least bedenken Sie, es bläst nicht nur Ihnen, sondern auch Ihren Konkurrenten der Wind um die Ohren. Gehen Sie an die Sache positiv heran, dann haben Sie beim ersten Abschlag auch schon den gehörigen Vorsprung.
Technik
Allgemein gesprochen, ist der gängigste Fehler jener, beim Starkwind auf den Ball stärker “einzuschlagen”. Doch das ist falsch, und zwar aus zwei Gründen:
1. Wenn Sie den Ball fester schlagen, dann wird Ihr Backspin stärker, wodurch der Ball höher fliegt, was wiederum bei Wind bedeutet, dass der Ball viel stärker verweht wird.
2. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass wir Bälle, die wir versuchen, mit mehr Kraft zu spielen, erfahrungsgemäß eher verschlagen bzw. nicht so treffen, wie gewünscht.
Also müssen wir als Allererstes lernen, sanft zu schwingen, den Ball mit weniger Kraft zu spielen. Damit spielen Sie den Ball weniger hoch und regelmäßiger. Konzentrieren Sie sich darauf, im Schwung die Balance zu halten (Bild 1).
Wenn wir bei Wind spielen, dann gibt es drei Situationen, in denen uns der Wind im Spiel beeinflusst. Und ich erkläre Ihnen, wie Sie jeder Situation begegnen:
Rückenwind: Dieses Wind ist üblicherweise kein Hindernis, die meisten Golfer schätzen ihn, denn die Bälle fliegen weiter und rollen länger aus. Spielen Sie einen Schläger mit einem höheren Loft, also z.B. ein 7er statt einem 5er-Eisen und erwarten Sie, dass der Ball noch ein gutes Stück weiter rollt.
Seitenwind: Fangen Sie nicht an, mit dem Wind zu kämpfen, sondern suchen Sie sich ein anderes Ziel, von dem aus Sie den Wind nützen können, um besser zum Loch zu spielen. Es ist einfach besser, den Wind auszunützen, als gegen ihn anzukämpfen.
Gegenwind: Für alle Golfer der schwierigste Wind. Auch hier gilt, kämpfen Sie nicht gegen den Wind, nehmen Sie einen längeren Schläger, also z.B. ein 5er statt ein 7er-Eisen und nehmen Sie sich fest vor, sanft zu schwingen. Der Ball wird nicht weiter rollen, also nehmen Sie den Schläger mit ausreichender Läge, damit dieser den Ball bis zum Loch befördern kann.
Ich hoffe, dass diese Tipps Ihnen helfen werden, mit dem gängigsten Problem in dieser Jahreszeit fertig zu werden.
Und übrigens, wenn Sie nicht wissen, woher der Wind bläst, dann gibt’s die Gras-Probe: Ein Grasbüschel fallen lassen und beobachten, wohin der Wind es trägt, hilft allemal (Bild 2).
Viel Glück beim Herbst- und Wintergolf
wünscht Ihnen
Ihr
Terry Rowles