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GOLF-PLATZ-HOPPING Region Franche-Comté

Franche-Comté „Geheimtipp für Sport in freier Natur“

Comte Karte 6-Vielen von uns ist die Region „Franche-Comté“ als Durchgangsstrecke auf dem Weg in den Süden bekannt. Eigentlich schade, warum nur als Durchgangsstrecke, Franche-Comté ist ein Eldorado für Sport in freier Natur, egal ob im Sommer oder im Winter.
Im Norden wird die Region von den Vogesen, im Osten und Süden entlang der 230 km langen Grenze zur Schweiz, vom Jura begrenzt. Ca. 40% der Fläche ist bewaldet. Mehr als 4 000 km markierte Rad- und Wanderwege laden die Gäste zum Radeln, Wandern, Boot fahren oder Ski-Langlauf in noch weitgehend unberührter Natur.
Wo befindet sich die größte zusammenhängende Region für den nordischen Skisport? Nicht in Schweden, Norwegen oder Finnland, nein, eingebettet von Jura und Vogesen hier in Frankreich! Hätten Sie es gewusst?

Die Region ist von Deutschland leicht erreichbar. Von der Grenzstadt Mulhouse sind es nur knapp 50 Km auf der A 36 und schon stehen Sie bei Belfort auf dem historischen Boden der Region „Franche-Comte“.
Menschen siedeln hier schon seit vielen tausend Jahren. In „Vergranne“ bei Besancon wurden in einer Karsthöhle über 400000 Jahre alte Spuren menschlichen Lebens gefunden.

Aber mehr zur Neuzeit:
Das Franche-Comté besitzt über 30 sehenswerte Kleinstädte mit alten, typischen Stadtkernen und unerwarteten Schätzen, genauso wie vier Kulturorte, die in das Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen wurden:

Arc de Senans-Die Zitadelle von Besancon, die Ringmauer und Fort Griffon
Die Saline Royal von Arc-et Senans
Salinen und Salzmuseum von Salins-les- Bains
Die Pfahlsiedlungen vom Grand Lac de Clairvaux und Lac de Chalain

Bild 417
Das Franche-Comté zu besuchen heißt aber auch kulinarische Leckerbissen zu genießen. Die Rezepte der Gastronomie unterscheiden sich von Ort zu Ort, oft nur im Detail. Grundlage der alten Rezepturen sind die landwirtschaftlichen Erzeugnisse, die in der fruchtbaren, Naturbelassenen Erde des Comté wachsen.

Wein und Spirituosen:

Die Weine mit AOC Schutzsiegel, aus einem der ältesten Weinbaugebiete Frankreichs, werden meist aus fünf sehr alten Rebsorten erzeugt,

vin-jaune„Vin Jaune“ (gelber Wein) stammt aus den Weinbaugebieten des Jura
Macavin, Likörwein, seit dem 14. Jahrhundert wird er aus Traubenschnaps hergestellt
Vin de Paille, ein Likörwein, getrocknete Trauben sind das Grundmaterial
Crémant du Jura, mit AOC-Schutzsiegel, ist als Weiß- oder Rose-Wein im Regal
Die Landweine des Comté werden aus Pinot Noir und Gamay (rot)
und Auxerrois und Chardonnay (weiß) hergestellt

In den zahlreichen Obstgärten des Franche-Comté wächst das Obst für die Herstellung von edlen Schnäpsen. Besonderen Ruf genießt das Kirschwasser aus Fougerolles und der Kirsch de Mouthier im Doubs.

Poekelfleisch 2-Pökelfleisch:

Wer nicht eine der zahlreichen Pökelfleisch-Spezialitäten probiert hat, der hat das Comté noch nicht besucht. Die bekanntesten Pökelfleisch-Produkte sind:
Räucherschinken aus Haut-Doubs
Saucisse de Morteau
Saucisse de Montbéliard
Jambon de Luxeuil
Bresi-Fleisch (aus Rind nicht Schwein)

Das besondere am Pökelfleisch in der gesamten Region ist die streng eingehaltene Tradition. Selbst gezüchtete Schweine, zum Pökeln nur das Einreiben mit trockenem Salz und das Räuchern mit Spänen aus Harthölzern, sind typisch.

kaeseKäse und Pilze:

Wie beim Wein dürfen auch die Käsesorten aus dem Franche-Comté das AOC Schutzsiegel
(kontrollierte Herkunftsbezeichnung) führen. Zu den bekanntesten Sorten zählen der Morbier mit dem Streifen aus Asche, der Blauschimmelkäse Bleu de Gex, der Mont d´Or oder der Emmental Grand Cru, der bereits im 12. Jahrhundert erstmalig hergestellt wurde.

In den Sommer- und Herbstmonaten zieht ein Schwammerl-Duft durch die Küchen. Als Königin der Pilze gilt immer noch die Morchel. Mit Morcheln verfeinerte Gerichte sind auf allen Speisekarten zu finden.

Golfen:

Bild 41111 Golfanlagen mit 18 Löcher-Coursen verteilen sich über die Region. Besonderes Interesse weckten bei mir die Golfclubs im Bereich der Autobahn A 36. Als Standort zum GOLF-PLATZ-HOPPING mit dem Reisemobil habe ich die Stadt Baume-les-Dames, auf halben Weg zwischen Belfort und Besancon, gewählt.
Es gibt einen schönen Wohnmobil-Stellplatz nahe dem Stadtkern am Fluss Doubs und nur 300 m weiter einen ruhigen Campingplatz. Wir bevorzugten den Campingplatz um eine reservierte Parzelle nach Rückkehr vom Golf sicher zu haben.
Die historische Altstadt von Baume-les-Dames lockte uns zu einer Besichtigung. Ein Tipp den ich an Sie weitergebe!
Bild 415Bei einer Stadtführung erfuhren wir, das der Name Baume les Dames, aus dem keltischen Wort „Balma“-die Höhlen und den Wörtern „les Dames-die Frauen, auf die im 5.Jahrhundert gegründete Frauenabtei, zurückgeht.
In besonderer Erinnerung sind mir die teilweise renovierte Abteikirche des ehemaligen Frauenklosters und die Kapelle zum heiligen Grab, mit der Statue der heiligen Acombe-die bärtige Jungfrau- geblieben.
Nach einer Legende bat sie Gott sie hässlich zu gestalten um so den Nachstellungen Bild 419eines heidnischen Königssohnes zu entgehen – und so wuchs ihr ein dicker Bart.

Den kulinarischen Höhepunkt erlebten wir in der kleinen aber feinen Hostellerie du Château d´ As, unbedingt Tisch reservieren und genießen….
www.chateau-das.com

Zum Golfen besuchten wir die Golf-Clubs, Château de Bournel ca. 25 km, GC Prunevelle ca. 40 km und GC Rougemont, ca. 60 km, direkt an der Grenze zum Elsass, gelegen.

Besuchte Golf Clubs :

Bild 4351) GC Château de Bournel, 25680 Cubry
18 Löcher, Par 72, Länge von Gelb 5.466 m, Slop 126
Greenfee: € 45,- / 55,-

Vom Campingplatz in Baumes les Dames sind es auf der D 50 Richtung Norden knapp 35 Min. Fahrzeit bis zum gut beschilderten Abzweig zum Golf Club.
Schon die Anfahrt mit dem Wohnmobil ist beeindruckend. Gleich nachdem sie von der D 50 nach rechts abgebogen sind geht es durch einen nicht zu breiten Torbogen, auf einer engen Strasse zum Parkplatz direkt vor dem Château.
Der Leading Golf Course wurde in eine bewaldete Hügellandschaft integriert. Nach den leichteren Auftaktlöchern 1 und 2 gilt es die Bälle präzise zu plazieren, die engen Fairways schlängeln sich durch den Wald. Bei den Löchern 4, 6, 9, und 17 wird das Anspiel der Grüns durch die Blicke auf das Château nicht unwesentlich erschwert. Teilweise liegen die Grüns nahe der Schlossmauer. An Loch 16 kommt Wasser ins Spiel.
Im Château sind auch die Räumlichkeiten des Clubhauses untergebracht.
Die Nutzung eines Golf Cars ist zu empfehlen.

www.bournel.com

Bild 4012) GC de Prunevelle, Ferme les Petits Bans, 25420 Dampierre sur le Doubs
18 Löcher, Par 72, Länge von Gelb 5.927 m, Slope 136
Greenfee: € 45,- / 50,-

Die Fahrt führt über die Autobahn A 36 von Baumes les Dames Richtung Osten zur Ausfahrt 6.1 und weiter zum Golf Club, ca. 40 Minuten.
Der Golfcourse liegt in einer freien Hügellandschaft mit altem Baumbestand.
Die Baumriesen kommen fast auf jedem Fairway ins Spiel, dafür gibt es keine Wasserhindernisse. Der Course fordert Golfer aller Spielstärken.
Auffallend beim GC Prunevelle die Freundlichkeit des Clubpersonals und der Mitglieder.
Hier haben wir uns sofort heimisch gefühlt.
Ein „Muss“ nach der Runde ist der Besuch von Loch 19. Hier haben wir noch einige vergnügte Stunden mit unseren Mitspielern verbracht.
Für die Rückfahrt wählten wir die D 126/ 663, ohne Mautgebühr, eine Fahrt durch eine abwechslungsreiche Landschaft.

www.golf-prunevelle.com


GC letzter Club Loch 18 
3) Golf de Rougemont le Château, Route de Masevaux, 90100 Rougemont le Château
18 Löcher, PAR 72 Länge von Gelb 5.527 m, Slop 136
Greenfee: € 45,- / 59,-

Unseren Campingplatz in les Baumes haben wir heute mit dem Ziel Golf de Rougemont verlassen. Wieder ging es auf der A 36 Richtung Osten bis an die Grenze zum Elsass, ca. 60 Minuten.
Mit dem Golf de Rougemont erwartete uns ein herausfordernder, weitläufiger Golf-Course in einer offenen Hügellandschaft. Kein Loch ist leicht zu spielen. Entweder lauern Wasserhindernisse Loch 4, 5, 6, 9, 10, 12 oder es sind einige Höhenmeter zu überwinden.
Für mich knifflig das Schlussloch. Der Abschlag muss auf die richtige von drei Terrassen platziert werden, sonst wird der zweite Schlag nach rechts zum Problem. Zu weit rechts geht’s in den Wald, zu weit links geht’s ins Wasser! Der Platz fordert strategisches Spiel, es macht Spaß die Herausforderungen zu meistern.
Golf Cars werden empfohlen.
Nach der Runde führte unser Weg durchs Elsass in Richtung Freiburg zurück nach Deutschland.

www.golf-rougemont.fr

Fazit: Eine Woche Franche-Comté macht richtig Spaß. Die Kombination, Wander/-Fahrad-Urlaub plus einige Runden Golf ist optimal. Angst, dass die gute Küche einige Pfunde hinterlässt ist bei diesen Freizeitaktivitäten, nach meiner Erfahrung eigentlich unbegründet,

Weitere Infos:
www.franche-comte.org
 

Text: Karin und Klaus Pfeffermann
Fotos: Karin Pfeffermann,
besuchte Golfclubs und
Tourismus BüroFRANCHE-
COMTÉ