Golftipp BannerLiebe Freunde, hier unser neuer “Leadbetter Golftipp”. Sie können diesen, wie die vorigen Tipps in Ihr Übungsprogramm aufnehmen um Ihr Golfspiel zu verbessern. Natürlich bieten Ihnen darüber hinaus die David Leadbetter Golf Academien, von denen es inzwischen weltweit bereits 16 gibt, die Möglichkeit diese Methode in der Praxis zu erproben.

Eine Wintergolfstunde

Teil 1

“Der Winter ist die Zeit, in der ein Golfer/eine Golferin einmal das tun kann, von dem er/sie weiß, dass er/sie es tun sollte!”

 

Altes burgenländisches Golflehrersprichwort

Was heißt das nun im einzelnen? Wir alle lesen, hören und wissen, dass gutes Golf nicht nur darin besteht, auf die Runde zu gehen und jeden Tag aufs Neue zu hoffen, dass man
das Score seines Lebens heimbringt. Zu gutem, wiederholbarem Golfspiel gehören Faktoren wie körperliche Fitness (Beweglichkeit, Kraft, Ausdauer), gesunde Ernährung, mentale Stärke und zu guter Letzt natürlich eine verlässliche Technik und ein entsprechendes Spielverständnis am Platz.

Im Winter fällt die Versuchung des Spielens auf der Runde weg, und deshalb können auch notorische Trainingsverweigerer im stillen Kämmerlein ganz heimlich die Chance nützen, ihrem Golfspiel im nächsten Jahr einen neuen Kick zu verleihen, ohne dass ihre “liebsten” Flightpartner etwas davon bemerken, denn manchen “Helden der Fairways und Roughs” ist es peinlich, wenn man sie beim Trainieren überrascht. Also versuchen Sie’s einmal diesen Winter und führen Sie die Übungen, die in den folgenden Tipps vorgestellt werden, einigermaßen regelmäßig durch, und Sie werden im Frühjahr mit einem neuen Schwungverständnis, Schwunggefühl, viel beweglicher und mit mehr Kraft denn je in die neue Saison starten können. Und ein kleiner Nebengedanke: Sie sollten sich ja nicht nur fürs Golfspiel in Form halten, sondern es werden auch positive Effekte in anderen Lebensbereichen mit einer gesteigerten Fitness einhergehen.

Sie können in Ihren eigenen vier Wänden eine Menge dazu beitragen, Ihren Golfschwung den Winter über zu hegen, zu pflegen und vor allem auch zu verbessern. Mitunter ist es sogar von Vorteil, wenn man an einer Optimierung seines Golfschwungs arbeitet, ohne dabei die anfänglichen Misserfolge im Ballflug zu sehen. Vergessen Sie nicht, wir schlagen nicht den Ball, sondern wir führen eine Bewegung aus (Golfschwung), bei der der Ball zufällig im Wege liegt. Und kein guter Spieler “drischt” auf den Ball ein, sondern vollführt eine ganzheitliche Bewegung, die sich vor allem aus einer guten Vorbereitung (vgl. TIPP 15), über eine Ausholbewegung (Rückschwung) (vgl. TIPP 4, und TIPP 10) zu einer zentrifugalen Beschleunigungsbewegung (Abschwung und Durchschwung) führt, die in einem gut ausbalancierten Finish endet.

Bild1

Ich möchte Ihnen in den nächsten Monaten Schwungübungen ohne und mit verschiedensten Hilfsmitteln (teaching aids) zeigen, die Sie ohne größeren Aufwand zu Hause, in einem Fitnessraum, in einer Indoor-Golfanlage, in überdachten Abschlaghütten oder, wenn es die Witterung erlaubt, auf einer Driving – Range durchführen können (eine kleine Sammlung solcher Hilfsmittel können Sie in Bild 1 sehen).

All diese Übungen dienen der Schulung und Entwicklung von:

– körperlichen Voraussetzungen (Beweglichkeit, Kräftigung, Ausdauer)
– Schwungverständnis
– Schwunggefühl
– Koordination

In jedem Tipp werde ich versuchen, stets mehrere oben angeführte Aspekte abzudecken. Daneben empfehle ich Ihnen aber dringend, die Wintermonate zu nutzen, um ein fachlich unterstütztes persönliches Fitnessprogramm in einem professionellem Studio zu starten und vorher Rücksprache mit einem Arzt zu halten.

Aber nun zu unseren Übungen:

1. Beweglichkeit:

Eine gute Übung zur Dehnung des oberen Rumpfbereiches ist folgende:

Bild2Bild3Stellen Sie sich mit dem Rücken gegen eine Wand (Abstand ca. ein halber Meter).
Halten sie die Arme wie abgebildet vor Ihrem Körper (Bild 2) und dann drehen sie sich abwechselnd einmal nach rechts hinten (Bild 3), zurück in die Ausgangsposition und dann nach links hinten. Halten Sie die Endposition stets für ca. 10-15 Sekunden, bevor Sie die Umkehrbewegung ausführen. Wiederholen Sie diese Übung einige Male (3-5 mal/Seite) (Vergessen Sie nicht zu atmen!).

Sie können die Bewegung variieren (je nach Beweglichkeit), indem Sie

a) den Kopf die Drehung mitmachen lassen,
b) den Blick nach vorne gerichtet halten (für sehr Bewegliche) oder
c) (für Verspannte) die Ferse des linken bzw. rechten Fußes bei der entsprechenden Drehung anheben.

Machen Sie die Bewegung langsam und vorsichtig, damit Sie keine Wirbeln beleidigen.

2. Schwungverständnis, Schwunggefühl, Kräftigung

Besorgen Sie sich einen relativ schweren Ball (kleinen Medizinball oder Basketball).

Bild4Bild5Bild6Nehmen Sie Ihre Set-up Position ein, greifen Sie den Ball an beiden Seiten so an, dass beide Arme leicht nach innen rotiert sind (Bild 4). Führen Sie Ihren Golf-Rückschwung aus (Bild 5).
Machen Sie nun nichts anderes, als dass Sie den Ball aus der Drehbewegung Ihres Körpers heraus (vgl. TIPP 1) nach unten “schwingen”, beschleunigen und schließlich nach vorne gegen eine Wand schleudern (Bild 6).
Wenn Sie den Ball korrekt losgelassen haben, wird er von der Wand geradewegs zu Ihnen zurückkommen und mit ein wenig Geschick können Sie ihn wieder fangen.
Üben Sie diese Bewegung einige Male bis Sie ein Gefühl für eine runde Bewegung bekommen, bei der Körper und Arme in Gleichklang arbeiten.

Bild7Diese Übung schult das Schwungverständnis in Verbindung mit dem Schwunggefühl für Körper und Arme. Sie können die Übung steigern, indem Sie diese mit immer schwereren Bällen ausführen (Medizinball).

Sollten Sie aus Platzmangel nicht die Möglichkeit haben, den Ball loszulassen, so reicht es, wenn Sie mit dem Ball in den Händen in ein volles Finish schwingen (Bild 7).

Bild8Beenden Sie schließlich Ihre erste “Wintertrainingsstunde” mit einer Stretching-Übung bei der Sie abwechselnd den linken und dann den rechten Ellbogen hinter Ihren Kopf ziehen und die Dehnung für 10-15 Sekunden halten.

Wiederholen Sie die Übung 3-5 mal pro Seite.

So, das war einmal der Anfang.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Üben und vor allem Durchhaltevermögen, denn das nächste Frühjahr kommt bestimmt, und das wird dann bestimmt IHR Jahr!

Ihr

Mag. Heinz Müller