PEO17_Logo

Porsche European Open 2023 Tag 3 

Hochspannung mit Siem und Kieffer: Top Ten innerhalb von zwei Schlägen

• Das Finale der Porsche European Open 2023 verspricht aufgrund seines dicht gedrängten Leaderboards, als eines der spannendsten in die Geschichte des Turniers einzugehen.
• Sextett an der Spitze: Jordan Smith (England), David Law (Schottland), Tom McKibbin (Nordirland), John Axelsen (Dänemark), Alexander Björk (Schweden) und Julien Guerrier (Frankreich)
• Die historische Chance auf den ersten deutschen Heimsieg auf der DP World Tour seit 15 Jahren existiert weiter: Marcel Siem und Max Kieffer in den Top 8.
• Marcel Siem spielt sich mit einer 70 nach vorne: „Es war wirklich sensationell. Ich glaube, ich habe in Deutschland am Samstag noch nie vor so vielen Zuschauern gespielt.“
• Max Kieffer kämpft und hofft auf morgen: „Jetzt geht es darum, zu entspannen und nicht zu viel an Golf zu denken.“
• In den ersten drei Runden des Turniers gelingen den Profis 1104 Birdies – damit ergibt sich vor der Schlussrunde eine Spendensumme für die Aktion „Birdies for Charity“ von 82.800 Euro.

3.Juni 2023 – Zehn Golfer innerhalb von lediglich zwei Schlägen: Der Titel der Porsche European Open 2023 ist umkämpft wie selten in der langen Geschichte des Traditionsturniers, das in diesem Jahr seine 40. Austragung feiert.
Die Spitzenposition nach drei Runden auf dem Porsche Nord Course der Green Eagle Golf Courses bei Hamburg teilen sich nach einem spektakulären Moving Day gleich sechs Spieler: Jordan Smith (England), Sieger der Porsche European Open 2017, David Law (Schottland), der erst 20-jährige Tom McKibbin (Nordirland), John Axelsen (Dänemark), Alexander Björk (Schweden) und Julien Guerrier (Frankreich).

Tom-McKibbin„Ein Sieg würde mir alles bedeuten“, sagte Top-Talent Tom McKibbin (Bild rechts), der wie Rory McIlroy im Holywood Golf Club sein Golfspiel erlernte. Bis dahin ist es ein langer Weg – für alle möglichen Sieger. Prognosen bei diesem Leaderboard, das auf den ersten sieben Plätzen Golfer aus sieben Nationen präsentiert, sind unmöglich. So bleiben allen Top-Platzierten die Worte von John Axelsen: „Es ist ein schwieriger Platz, auf dem man geduldig bleiben muss. Es gilt, möglichst viele Pars zu machen und dann zu hoffen, dass ein paar Putts fallen.“ So oder ähnlich fassten alle Sieganwärter die Lehren aus drei Runden zusammen auf diesem Platz, der als der anspruchsvollste der Tour gilt. „Alles kann passieren. Man muss einfach da sein, wenn der Moment kommt“, so der Schotte David Law. „Es war bislang ein herrliches Turnier. Die Zuschauer heute waren brillant.“

Marcel-SiemDie besten Chancen auf einen deutschen Sieg hat momentan Marcel Siem, der sich mit einer starken 70 nach vorne spielen konnte. Bei fünf unter Par liegt er direkt hinter der Spitze auf dem alleinigen siebten Platz. Der 42-Jährige startete beeindruckend und lag nach 14 Bahnen vier unter Par für den Tag. Ein Fehler an der 15 führte zum einzigen Bogey des Tages. „Ich bin ein wenig genervt. Der Schlag ins Wasser an der 15 war der gefühlt einzig schlechte Golfschlag in zwei Tagen“, so Siem, der dennoch positiv nach vorne blickt, auch aufgrund der Fans vor Ort: „Am Sonntag gewinnt man Turniere. Die Resonanz ist megageil. Da kommt schon Gänsehaut auf. Nach dem Birdie an der 14 hatte ich fast Tränen in den Augen. Es macht total Bock hier. Morgen geben wir Gas mit den Zuschauern zusammen.“

Max KieferMax Kieffer, der nach zwei Runden geführt hatte, erwischte einen harten Tag, biss sich mit einer 75 jedoch an der Spitzengruppe fest. Bei vier unter Par liegt er zwei Schläge hinter den Führenden – mit allen Chancen auf seinen zweiten Sieg auf der DP World Tour. „Das war heute natürlich nicht so gut“, so der 32-Jährige. „Jetzt geht es darum, zu entspannen und nicht zu viel an Golf zu denken. Der Platz verzeiht eben keine Fehler. Man muss diszipliniert spielen auf dem Platz, wenn man gewinnen will. Und dann müssen die Putts fallen.“

1104 Birdies für einen guten Zweck
In den ersten drei Runden des Turniers gelingen den Profis 1104 Birdies – damit ergibt sich vor dem Finale eine Spendensumme für die Aktion „Birdies for Charity“ von 82.800 Euro. Porsche startet bei den Porsche European Open die Aktion „Birdies for Charity“, deren Erlöse der Ukraine-Hilfe zugutekommen sollen. Für jedes gespielte Birdie während der vier Turnierrunden auf dem Porsche Nord Course spendet der Titelsponsor 75 Euro. Der Sportwagenhersteller erweitert damit sein gemeinnütziges Engagement.

Zum PGA-Leaderboard:
https://www.europeantour.com/dpworld-tour/porsche-european-open-2023/leaderboard

Stimmen zu Runde 3

Julien Guerrier, T1 (72, 74, 67; -6)

Ich war zu Beginn sehr zurückhaltend, bekam dann ein gutes Momentum, das ich genutzt habe. In diesen Momenten ist man in der Zone, man haut die Bälle an die Fahne und locht ein. Auf der 17 hätte ich auch ein Birdie spielen können. Man versucht, fokussiert zu bleiben, weil jeder Fehler hier bestraft wird. Ich habe auf der 18 nicht auf das Leaderboard geschaut und wollte einfach nur das Fairway treffen. Der Wind hat ständig gedreht, was es schwer gemacht hat. Der Schlüssel war, den Wind im Griff zu haben. Ich werde nichts ändern und wieder versuchen, Vorteile aus einem Momentum zu ziehen, weil es sehr wichtig ist, in eine gute Stimmung zu kommen.

Alexander Björk, T1 (72, 72, 69; -6)

Es war ziemlich gut, sehr solide. Ich bin sehr stabil. Ich versuche, die richtigen Positionen zu finden, weil ich kein Longhitter bin. Ich habe die Zwischenstände nicht gecheckt. Es ist lange her, dass ich gewinnen konnte, fünf Jahre, da wäre es natürlich sehr gut, morgen wieder zu feiern.

John Axelsen, T1 (77, 67, 69; -6)

Es ist ein schwieriger Platz, auf dem man geduldig bleiben muss. Das habe ich geschafft. Ich hatte ein paar schlechte Putts, bei denen die Geschwindigkeit nicht gut war. Aber ich denke, gerade auf den letzten Löchern muss man die Möglichkeiten nutzen, die sich ergeben. Es gilt, möglichst viele Pars zu machen und dann zu hoffen, dass ein paar Putts fallen.
Es geht einfach ums Selbstbewusstsein. Mein Spiel ist seit fast vier Monaten solide. Aber es hat einfach noch nicht klickgemacht. Nach letzter Woche habe ich einen kleinen Selbstvertrauensschub bekommen, der mir hier hilft.
Es wird immer noch sehr viel Golf gespielt. Meine Karte zu sichern, würde mir sehr viel bedeuten. Darauf liegt der Hauptfokus. Erst einmal muss ich aber geduldig bleiben.

Tom McKibbin, T1 (72, 69, 72; -6)

Es war etwas ruckelig. Die zweiten Neun war sehr solide dann, das Birdie an der 18 war ein schöner Abschluss. Ich bin sehr gespannt auf morgen. Ich werde versuchen, jedes Loch konzentriert anzugehen. Es würde mich alles bedeuten, hier zu gewinnen.

David Law, T1 (75, 66, 72; -6)

Auf den Front Nine habe ich sehr gut gespielt. Mitte der Back Nine hatte ich eine schwierige Phase. Ich habe zu meinem Caddie, Max, gesagt, dass wir so etwas immer haben werden. Umso wichtiger war es, am Ende die Putts wieder zu lochen.
Mein Caddie ist eine riesige Hilfe, erst recht an einem Tag wie heute, an dem ich nervös bin. Da ist es gut mit einem zusammen zu sein, der einen versteht.
Ich denke, es gibt keine Strategie, um sich vom Rest des Feldes abzusetzen. Das passiert von ganz allein – einige fallen zurück, andere kommen nach vorne. So war es hier in der Vergangenheit häufiger. Es ist sehr eng. Alles kann passieren. Man muss einfach da sein, wenn der Moment kommt. Es war bislang ein herrliches Turnier. Die Zuschauer heute waren brillant.

Jordan Smith, T1 (70, 71, 72; -6)

Ich bin zufrieden mit meinen Back Nine. Auf den Front Nine hatte ich Probleme vom Abschlag. Da gehe ich jetzt noch ein paar Bälle schlagen, um herauszufinden, woran es lag. Putten werde ich auch noch – es war sehr schwer, die Grüns zu lesen. Ich bin aber zufrieden damit, wie ich drangeblieben bin und dann noch einige Birdies gelocht habe.
Ich habe natürlich den Vorteil, dass ich es schon einmal geschafft habe. Gleichzeitig habe ich aber auch den Druck, hier bereits gewonnen zu haben. Ich habe die Woche sehr genossen bislang.
Ein Sieg hier würde alles für mich bedeuten. Es wäre schön, vor den Augen meiner Frau zu gewinnen. Ein dritter Titel wäre einfach großartig.

Marcel Siem, 7 (71, 73, 70; -5)

Ich bin ein wenig genervt. Der Schlag ins Wasser an der 15 war der gefühlt einzig schlechte Golfschlag in zwei Tagen. Ich habe mich aber eigentlich ganz gut zusammengerissen nach dem Bogey dann. Die Putts auf den letzten drei Löchern habe ich dann leider nicht rein gemacht, aber ich bin in Contention. Das ist gut für morgen. Ein wenig angefressen bin ich schon. Aber Sonntag gewinnt man Turniere. Wenn man die Fairways trifft, dann geht was auf diesem Platz.
Es war wirklich sensationell, wie viele Leute hier heute draußen waren. Ich glaube, ich habe in Deutschland am Samstag noch nie vor so vielen Zuschauern gespielt. Die Resonanz ist megageil, auch dass die Leute meine Story so mitleben. Da kommt schon Gänsehaut auf. Was es nicht immer ganz einfach macht. Nach dem Birdie an der 14 hatte ich fast Tränen in den Augen. Hoffentlich kann mich das beflügeln. Es macht total Bock hier. Morgen geben wir Gas mit den Zuschauern zusammen.

Max Kieffer, T8 (69, 71, 75; -4)

Das war heute natürlich nicht so gut. Die ersten Neun waren schwer, weil der Wind ein paar Mal gedreht hat. Manchmal unglücklich, wenn ich gerade über dem Ball stand. Und dann habe ich auch aus einfachen Situationen Bogeys gemacht. Auf der zweiten Neun war der Wind konstant, das war es eigentlich einfach. Die Par 4 habe ich vielleicht etwas aggressiv gespielt und Bogeys gemacht. Driver war gut, Eisen weniger gut. Ich war schon acht unter Par gestern. Es wäre besser gewesen, heute eine gute Runde zu spielen. Jetzt geht es darum, zu entspannen und nicht zu viel an Golf zu denken.
Man will gewinnen und aggressiv spielen. Aber der Platz verzeiht eben keine Fehler. Man muss schon diszipliniert spielen auf dem Platz, wenn man gewinnen will. Und dann müssen die Putts fallen.

Freddy Schott, T19 (71, 75, 72; -1)

Ich habe mir das Ziel gestern Abend schon gesetzt, als ich im Auto saß und mit meinem Mentalcoach telefoniert habe. Ich habe gestern gut gekämpft und deswegen habe ich mir einfach vorgenommen, dass heute ein bisschen entspannter anzugehen. Das habe ich geschafft.
Es ist unfassbar. Ich finde es bei den deutschen Events immer geil, dass es für alle nicht so weit weg ist und mich mehr Leute fragen, ob ich ein Ticket besorgen kann. Es ist einfach schön, am Abend mit meinen Eltern essen gehen zu können. Das sind diese Kleinigkeiten, die nicht immer gehen. Gerade nach dem ersten Drittel des Jahres, in dem wir sehr häufig im Ausland waren, ist es einfach entspannter, mal wieder hier zu sein. Das ist superschön.
Am Ende des Tages will ich performen. Ich weiß, wenn ich gut performe, werde ich es auch genießen. Aber das war bis hierher schon eine super Woche. Jetzt versuche ich dem noch das i-Tüpfelchen draufzusetzen – vielleicht mal richtig tief gehen. Wenn es eine Runde wie heute wird, werde ich mich auch nicht ärgern.

Nicolai von Dellingshausen, T23 (80, 70, 69; Par)

Ich bin sehr glücklich darüber, wie es nach dem ersten Tag gelaufen ist. Wenn ich so weiter mache, ist da noch ein bisschen was drin. Ich habe sehr solide gespielt und hatte einen relativ warmen Putter, was auf dem Platz schon hilft. Am Morgen ist auch ein bisschen weniger Wind gewesen. Dafür waren die Fahnenpositionen deutlich knackiger gesteckt.
Ich will genauso weitermachen wie die letzten beiden Tage. Das hat anscheinend funktioniert und jetzt irgendwas zu ändern, macht keinen Sinn.

Marcel Schneider, T31 (76, 73, 72; +2)

Natürlich soll man im Golf eigentlich nicht über ein Ergebnis unter Par meckern, aber aus meiner Sicht ist der Score besser als mein gezeigtes Spiel. Aktuell habe ich relativ wenig Kontrolle über den Ball. Das macht es auf dem Green Monster umso schwerer. Auf den Grüns bin ich diese Woche auch nicht gerade der Stopfer. Schauen wir mal, was morgen noch drin ist.
Aufgrund des schwächeren Winds und der Fahnenpositionen hat sich der Platz einen Tick einfacher gespielt.
Ehrlich gesagt, weiß man das auf der DP World Tour nie so richtig. Ich habe gestern auch die sieben unter nicht gesehen. Ich denke, ein Ergebnis in dieser Richtung würde ich dem einen oder anderen schon zutrauen.
Dass man vor heimischem Publikum spielt und dann auch noch einiges los ist, ist genial. Sensationell. Man wünscht sich so etwas natürlich viel öfter.
Ich war gestern nach der Runde noch relativ lang da. Das hat offensichtlich nichts gebracht. Deswegen mache ich heute das Gegenteil.

Zur Webseite des Turniers: https://www.porscheeuropeanopen.com/

Text: Porsche European Open;
Photos by Oliver Hardt und Jan Krüger
via Getty Images