Liebe Freunde, hier unser neuer “Leadbetter Golftipp”. Sie können diesen, wie die vorigen Tipps in Ihr Übungsprogramm aufnehmen um Ihr Golfspiel zu verbessern. Natürlich bieten Ihnen darüber hinaus die David Leadbetter Golf Academien, von denen es inzwischen weltweit bereits 16 gibt, die Möglichkeit diese Methode in der Praxis zu erproben.
Eine Wintergolfstunde
(Teil 3)
I.) Dehnung und Kräftigung
Im folgenden möchte ich Ihnen einige Dehnungs- und Kräftigungsübungen für einzelne Muskeln und Muskelgruppen im Rücken- und Schulterbereich vorstellen. Um welche Muskeln es sich dabei handelt, verrate ich Ihnen nicht, denn wenn Sie die Übungen gewissenhaft und wiederholt durchführen, werden Sie selbst spüren, um welche Muskeln es sich dabei handelt. Nur eines sei verraten: es sind Muskeln, die bei herkömmlichen Übungen meistens stiefmütterlich behandelt werden. Also lassen Sie sich überraschen!
Übung 1: Gehen Sie in die Bauchlage und strecken Sie Ihre Arme über dem Kopf aus (Bild 1).
Aus dieser Ausgangslage heben Sie Ihren Kopf, Ihre Arme und Hände nur soweit hoch, dass diese etwa 1cm, also ganz knapp, über dem Boden schweben.
Aus dieser Position führen Sie Ihre Arme und Hände in einem großen Bogen zu Ihren Beinen hin (Bild 2).
Beachten Sie dabei, dass diese Bewegung so ausgeführt wird, dass Kinn und Nase, Arme und Hände stets ganz wenig vom Boden abgehoben bleiben. Danach führen Sie Ihre Hände wieder zurück in die Ausgangslage und wiederholen Sie die Übung einige Male, zumindest so lange, bis Sie spüren, welche Muskeln an dieser Übung beteiligt sind. Aber nicht übertreiben!
Übung 2: Ausgangslage wie bei Übung 1, jedoch diesmal kreisen Sie Ihre Arme nicht, sondern schieben abwechselnd Ihren rechten Arm (Bild 3) und dann Ihren linken Arm aus der Schulter heraus nach oben (Bild 4).
Sie spüren dabei, wie einmal der linke Arm länger wird und einmal der rechte. Und vergessen Sie nicht: die Übung wird ganz knapp über dem Boden ausgeführt.
Übung 3: Die Ausgangslage wird leicht modifiziert. Sie bleiben in der Bauchlage, strecken die Arme aber jetzt zur Seite aus (Bild 5).
Heben Sie Ihren Kopf und Ihre Arme und Hände wieder ganz leicht vom Boden ab und beginnen Sie nun mit Ihren Handflächen eine kreisende Bewegung, so als ob Sie den Boden mit einem Lappen putzen würden. Die Bewegung wird aus den Schultern initiiert und die Arme dürfen sich bei dieser Übung leicht mitbeugen (Bild 6).
Führen Sie diese Übungen regelmäßig durch und Sie werden feststellen, dass Ihr Gang aufrechter wird und Sie sich größer fühlen. Und nun wissen Sie, dass sie jene wichtigen kleineren Muskeln trainiert haben, die für eine optimale Stellung der Wirbelsäule verantwortlich sind.
II.) Technik, Schwunggefühl, Koordination
Im folgenden wollen wir an die letzte Wintergolfstunde anknüpfen und uns zwei Übungen anschauen, die uns helfen werden, bei einer allfälligen “Griffumstellung” ein Gefühl für die geänderte Griffweise des Golfschlägers zu entwickeln oder aber auch nur zeigen, welche Bewegungen Teile der oberen Extremitäten (heute speziell der rechte Arm) im Golfschwung durchführen.
Vorerst einmal eine Übung für die Gewöhnung an einen neuen Griff bzw. eine Übung, die zeigt, welche Bewegung die Handgelenke im Golfschwung ausführen.
Nehmen Sie Ihre Ansprechposition ein und achten Sie dabei besonders auf Ihre unter Umständen geänderte Griffhaltung (Bild 7 links.
Aus der Ansprechposition heraus tun Sie jetzt nichts anderes, als dass Sie Ihre Handgelenke winkeln, sodass Ihr Schläger nun schräg nach oben zeigt (Bild 8 Mitte).
Dieses Abwinkeln der Handgelenke ist während des Rückschwungs ungemein wichtig, da diese kleine Bewegung den Schlägerkopf relativ rasch einen großen Weg nach oben (wo wir ihn ja am Ende des Rückschwungs haben wollen) reisen lässt, und wir daher nicht mehr den Körper für etwaige Hebebewegungen des Schlägers (das bekannte Hochgehen des Körpers im Rückschwung) einsetzen müssen. Diese Übung dient weiters der Kräftigung der Unterarmmuskulatur und wahre Athleten können sie auch einarmig (Bild 9 rechts ) durchführen.
Zur Schulung des Schwunggefühls, Rhythmuses und zum richtigen Einsatz der rechten Seite bietet sich die folgende Übung an:
Aus der Ansprechposition nehmen Sie Ihre linke Hand vom Schläger und legen Sie Ihren linken Handrücken unter den rechten Oberarm (Bild 10).
Aus dieser neuen Ausgangsposition schwingen Sie in Ihre Rückschwungposition (Bild 11 Mitte)
und schließlich in ein volles Finish (Bild 12).
Üben Sie diese Schwungvariante indoors oder aber schlagen Sie Bälle nur mit dem rechten Arm auf einer Driving-Range. Beginnen Sie mit einem kurzen Eisen und mit dem Ball auf einem Tee und Sie werden spüren, wie Ihre “rechte Seite” in Ihrem Golfschwung arbeitet.
Lassen wir nun eine der letzten Wintergolfstunden mit einem drastischen Bild (Bild 13) ausklingen, dass Sie mit Nachdruck daran erinnern sollte, was zu tun ist, damit Sie sich im Sommer auf dem Platz wohler fühlen werden.
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte, also als abschließender wohlgemeinter Rat:
legen Sie sich ein spannendes Golfvideo ein und hinauf auf den Heimtrainer, auf den “Stepper”, “Stairclimber” oder auf das Laufband. Oder “walken” oder joggen Sie sooft es geht. Sie fördern damit auch Ihr allgemeines Wohlbefinden und es entspricht meinem Grundsatz, der lautet: “Fit durch Golf – besseres Golf durch Fitness!”
Folgen Sie diesem Grundsatz und Sie werden stets Freude an Golf haben, denn sollte Sie einmal Ihre perfekte Technik am Platz verlassen (was kaum möglich ist, wenn Sie alle unsere Tipps gelesen haben), dann können Sie sich noch immer damit trösten, dass Sie wenigstens Kalorien und Fett verbrannt haben, Ihren Stoffwechsel angekurbelt haben und die “Blumen im Rough riechen durften”.
Kurz und gut, auch bei der schlechtesten Runde und einer Höchstzahl an Golfschlägen haben Sie Ihrem Körper ein Höchstmaß an Leistung abverlangt, was sich über kurz oder lang in einer gesteigerten körperlichen Fitness widerspiegeln wird, die den seelischen Frust leichter ertragen lässt, aber auch die Basis für zukünftigere bessere Runden darstellt.
Denken Sie darüber nach und fangen Sie an – jetzt!
Ihre
Manuela Müller (Dipl. Aerobic Trainerin)
und Mag. Heinz Müller