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China Golf:

China beginnt als neues Paradies für Golfer

Eine Golf-Reise nach China lohnt sich; Golf und Kultur vom Feinsten 

 

Golfer in Pekinggplo/roth 2016- Golf spielen in China gilt als absoluter Geheimtipp. Auch wenn der grüne Sport dort im Vergleich zu Europa auf eine noch nicht sehr lange Tradition zurückblicken kann, steigt die Zahl der Chinesen, die begeistert den Golfschläger schwingt, seit jüngster Zeit stetig. 
Kein Wunder, denn im Reich der Mitte findet jeder Golf-Fan traumhafte Bedingungen. Allein in der Metropole Shanghai und ihrer Umgebung sind in den vergangenen zehn Jahren 16 neue Golfplätze entstanden. Davon ist einer größer, spektakulärer und atemberaubender als der andere. 
Berühmte Golfplatz-Architekten wie Jack Nicklaus, Ronald Fream, Robert Trend Jones jr. entwerfen eine Top-Anlage nach der nächsten. Ein Wettbewerb der Superlative, der sich nicht nur auf die Gestaltung der Plätze samt großzügiger Clubhäuser beschränkt. Auch was den besten Service und die Pflege der Plätze angeht, scheinen die Clubs einen internen Wettstreit auszutragen.

Bei so einem grandiosen Angebot an Golf-Plätzen fällt es schwer, nur einige Anlagen auszuwählen, um sie vorzustellen. 
Auf dem Programm eines Golfurlaubs sollte jedoch unbedingt Shanghai Links stehen. Die sorgfältig gepflegte Anlage verfügt über einen anspruchsvollen Par 72 Parcours nach einem Entwurf des Großmeisters Jack Nicklaus. Die makellosen Grüns und Tees weisen eine ungewohnte Schnelligkeit und Treue auf. Großartig ist zudem die außergewöhnliche Lage – direkt an der Flussmündung des Huangpu. Auf den am Wasser entlanglaufenden Bahnen 7 bis 9 und 16 bis 18 können Golfer einen Blick auf die vorbeiziehenden Ozeanriesen werfen. Ebenso eindrucksvoll gelegen ist Grand Shanghai. Die Anlage, die sich zwischen zwei Binnengewässern befindet, bietet mit vielen Kanälen und Bunkern zudem eine spielerische Herausforderung, die Golferherzen schneller schlagen lässt.  Auf keinen Fall fehlen darf bei einer Golfreise natürlich die Anlage der Superlative: Mission Hills. Kreisförmig um das mondäne Clubhaus und das luxuriöse Fünf-Sterne-Hotel reihen sich nicht weniger als fünf 18-Loch-Plätze. Einer davon, Stadium Course, ein Design von Nick Faldo, beherbergt eines der schwersten Inselgrüns Asiens. Im Herbst 2001 hat übrigens in Mission Hills aktuelle Nr. 1 der Weltrangliste, Tiger Woods, gegen die besten Pros Asiens Demo-Golf gespielt – und verloren.

Wer also die sportliche Herausforderung sucht, neues entdecken möchte und dabei genießen will, ist im Golfparadies China optimal aufgehoben. Um des Golfers Garten Eden zu erkunden, empfehlen Experten eine Rundreise. 
Golftouren nach China offeriert exklusiv die CAISSA Touristic (Group) AG (www.caissa.de, Tel.: 040 – 32 22 22-0) ein auf China spezialisierter Reiseveranstalter. Unter fachkundiger Führung eines deutschen Golf Pros besuchen die Gäste unter anderem Shanghai Links, Grand Shanghai und residieren sechs Nächte im legendären Mission Hills – ein unvergessliches Erlebnis.   

So sah es 1998 aus

Ein Bericht von Eduard Roth   

(gplo/Archiv/er1998) Rund vierhundert Jahre nachdem in Schottland die ersten Golfplätzen der Welt entstanden, hatte 1984 auch China seinen ersten Golfplatz eröffnet. Heute gibt es dort schon 30 Plätze, plus vier, die durch Hongkong hinzukommen werden. Präsident des Golfverbandes ist der chinesische Minister für Kultur und Sport. Er treibt den Ausbau voran. Mit großen Schritten holt China im Golfsport auf. Bis 2004 sind weitere 70 Plätze geplant.  Das erklärte der Generalsekretär des chinesischen Golfverbandes Mr. Gui zhi-qiang in einem Exclusiv-Interview für GOLFplusonline unserem redaktionellen Mitarbeiter Eduard Roth. Das Gespräch fand anlässlich einer Informationsreise des Münchner Presse Clubs in Peking statt.
Wie Cui zhi-qiang erklärte, kommen zu den jetzt vier Plätzen in Peking noch zwei weitere hinzu. 1998 sollen es fünf bis sechs sein. Auch der Leistungsstand der chinesischen Golfprofis ist stark angestiegen. Mit Cheng Liu gewann 1996 erstmals ein Chinese die China Open, gegen starke internationale Konkurrenz. Die Zahl der Golfspieler in China liegt allerdings noch erheblich unter 100 000 (in der Bundesrepublik Deutschland sind es über 250 000). Mehrere der neuen Plätze entstehen bereits als Joint Ventures mit erheblicher japanischer Beteiligung.
So hält z. B. die Japan Golf-Promotion Inc., die in Japan 28 Plätze und mehrere weltweit managt, 70 Prozent des International Beijing Golfclubs, auch nach internationalen Maßstäben, dem schönsten Club Pekings.
Von der Hälfte der Fairways des terassenförmig angelegten Geländes hat man einen bezaubernden Blick auf einen tiefer gelegenen See, umrahmt auf allen Seiten von grünen vulkanischen Hügeln. 

China 4Kleine Tempel mit Bänken an den Abschlägen geben dem Kurs ein anmutiges Ambiente. Bei der Weiterentwicklung der Anlage unter japanischer Führung zeigen sich bereits eindrucksvolle japanische Elemente der Landschaftsgestaltung.
Die Qualität der Fairways und der glatten Greens genügt höchsten Ansprüchen. Neben dem zahlreichen optisch erfreulichen Wasser gibt es auch hinderliches. So liegen fünf Teiche quer vor Greens, malerisch, für schwache Spieler aber unangenehm.
Das Clubhaus thront über diesem Golf-Kleinod, groß mit raffiniert – unterkühlter Atmosphäre wie die ganze Anlage. Der Club beschäftigt insgesamt mehr als 100 Mitarbeiter, davon 20 weibliche Caddies.
Wie überall auf den Pekinger Plätzen darf nur mit Caddies gespielt werden keine Trolleys, keine Buggies.

China 3Die Preise entsprechen dem hohen Niveau: Greenfee wochentags ca. 120 Mark, Caddie plus Leihschläger 20 Mark.
Gespielt wird der Platz zu 50 Prozent von Japanern, zu 25Prozent von Taiwanesen und Koreanern gefolgt von Europäern, Chinesen und Amerikanern. Die Einzelmitgliedschaft kostet 5 500 000 japanische Yen, rund 82 000 Mark.
Der Meisterschaftsplatz, der schon einmal Austragungsort der China Open war, hat 6 290m und PAR 72. Er liegt eine Taxistunde vom Zentrum entfernt, 40 Fahrminuten von einem der sieben Weltwunder, der „Großen Mauer” und nur 20 Minuten von den berühmten Mingh-Gräbern entfernt.
Für Sammler eindrucksvoller Plätze ist der „International” von Peking ein Muss.

China1Ganz anders ist der Country Club Beijing, in einer waldreichen Ebene gelegen mit gegenwärtig 36 Löchern und noch in 1997 weiteren 18. Der älteste 9-Löcher-Kurs hat bis zu 100 m breite Fairways, leicht wellige Ränder und überhaupt kein Rough.
Hier können Handikapper mit 36 bis 0 gleichermaßen schönes und auch erfolgreiches Golf spielen. Das ausgedehnte Wasser stört dabei nicht. Der neueste 9-Löcher-Kurs ist anspruchsvoller, die nächsten zwei sollen es noch mehr sein. Nach Fertigstellung kann man dann zehn Möglichkeiten kombinieren.
Mit dieser Löcher Vielzahl ist der von Chinesen gestaltete und geführte Country Club das Golfzentrum Pekings.

Das Clubhaus entspricht nach Größe und Perfektion diesen Ansprüchen. 400 Beschäftigte betreuen diese Anlage, darunter gibt es allein 100 weibliche Caddies. Nach den ersten Löchern sind sie in der Lage, dem Spieler dem seinen Fähigkeiten entsprechenden Schläger zu reichen. Für eine Minimal-Konversation reicht deren Englisch zwar im allgemeinen nicht. Aber ein guter Schlag wird stets erfreut mit „Good shot” oder „Nice” begleitet.
18 Löcher haben eine Länge von etwa 5 900 m bei PAR 72.
Die Preise halten sich im. Rahmen:
Greenfee wochentags 80 Mark, Caddies und Leihschläger 16 Mark.
Der Einstieg in die Mitgliedschaft aber ist verblüffend hoch:
Einzelmitglieder zahlen 88 400 Mark, die Firmenmitgliedschaft kostet gar 176 800 Mark.
Greenfee-Spieler sind zu 45Prozent Chinesen, 30Prozent Japaner und 10 Prozent Deutsche.
Die übrigen kommen aus den USA und Hongkong.
Die Fahrzeit beträgt ca. eine Taxistunde Richtung Flughafen. 

Da der dritte 18-Löcher-Platz Pekings, der „Beijing Golf Club”, nur wenige hundert Meter jenseits des begrenzenden Flusses des „Country”- Club liegt, empfiehlt es sich für konditionierte Spieler, morgens eine „Country”-Kombination (oder- nur neun Löcher) und nach der Mittagspause den “Beijing” zu spielen.

Zeitlich geht das, denn dort wird flott gespielt. Auf dem „Country” findet man z. B. bereits nach fünf Löchern den Hinweis, dass die Sollzeit 33 Minuten betrage. Und so etwas folgt noch mal.
Der “Beijing” ist erheblich anspruchsvoller, mit gewundenen Fairways und umrahmt von hohen Bäumen.

China 2Ausländern kaum bekannt ist der vierte Golfplatz Pekings – mitten in der Stadt, nur zehn Minuten Fahrzeit vom „Platz des Himmlischen Friedens” Tian’ anmen entfernt: der 9-Löcher-Übungsplatz „Beijing Chaoyang Kosaido Golf Club”, von Kennern auch City-Golf genannt.
Selbst versierte Taxifahrer finden ihn nur schwer zwischen den Hochhäusern.

Der schöne Kurzplatz mit rd. l 500 m (PAR 30) Ist leicht wellig, hat mehrere Querwasser und kein Rough. Er wurde 1987 gegründet und ist heute ein chinesisch-japanisches Joint Venture.
Ergänzt wird der Kurs durch eine hochfrequentierte Driving-Range für eine Reichweite von 150 m, einem haushohen Zaun und einer Flutlichtanlage. Das Greenfee beträgt wochentags für 18 Löcher 80 Mark. Caddie 12 Mark.
Über das klassische Besuchsprogramm für Kunst und Kultur hinaus ist Peking im wachsenden Maße auch für passionierte Golfer eine Reise wert.    

Die Plätze und ihre Anschrift:

Beijing International Golf Club, Shisanling, Changping-Xian, Beijing, P.R.C.
Tel.: 0086-10-69746388, Fax: 0086-10-69745555
Beijing Country Club, Grouping CO Mapo Shunyi Beijing China
Tel.: 0086-10-69403368, Fax: 0086-10-69402020
Beijing Golf Club Beijing Shun, Yi Chaobai he Deng Lu
Tel.: 0086-l0-9441005, Fax: 0086-10-3079050

 

Beijing Chaoyang Kasaido Golf Club,
Beijing Chaoyongqu Tuanjiehuxiaoqu, Shangsilu
Tel.: 0086-10-5073380
 

Text & Bilder Eduard Roth