Liebe Freunde hier unser neunter “Leadbetter Golftipp” . Sie können diesen, wie die vorigen Tipps in Ihr Übungsprogramm aufnehmen um Ihr Golfspiel zu verbessern. Natürlich bieten Ihnen darüber hinaus die David Leadbetter Golf Academien, von denen es inzwischen weltweit bereits 16 gibt, die Möglichkeit diese Methode in der Praxis zu erproben.
Pitchen Kleiner Schlag mit großer Wirkung
Ein Aspekt des kurzen Spiels neben Putten, Chippen und Bunkerspiel, ist das Pitchen. Es ist dies der kurze, hohe Annäherungsschlag, der nach dem Auftreffen am Grün nicht mehr all zu viel ausrollen sollte. Diese Schlagtechnik hilft uns, am Platz einige Schläge einzusparen und beim Üben schult sie Rhythmus, Kontrolle und Harmonie von Körper, Armen und Schläger. Weiter können wichtige Positionen, die auch im vollen Schwung “durchschwungen” werden, beim Üben des Pitchens bewusst und kontrolliert “erfühlt” werden.
Beim reinen Pitch handelt es sich um einen “Mini”-Golfschwung, jedoch mit gewissen Anpassungen in der Schwungvorbereitung und im Schwungumfang.
Beim Einnehmen der Ansprechposition sollten im wesentlichen folgende Punkte beachtet werden:
– Greifen Sie den Schläger locker und mit der (hoffentlich korrekten) Griffposition, mit der Sie den vollen Schwung ausführen.
– Stehen Sie mit den Füßen und Hüften leicht offen zur Ziellinie. Die Schultern sollten jedoch parallel zur Ziellinie ausgerichtet sein.
– Stehen Sie enger als beim normalen Schlag und platzieren Sie den Ball in der Mitte Ihres Standes.
– Das Gewicht tendiert eher nach links
– Obige Hinweise bringen die Hände automatisch vor den Ball (Bild 1).
Schwungausführung:
Beginnen Sie Ihren Aufschwung mit einer Drehung des Oberkörpers weg vom Ball.
Lassen Sie Ihre Arme mitschwingen bis der linke Arm parallel zum Boden ist, der rechte Arm und die Handgelenke abgewinkelt sind, und der Schläger gegen den Himmel zeigt. Sie können sich vorstellen, dass Ihr linker Arm und Schläger ein “L” bilden (Bild 2).
Aus dieser Aufschwungposition starten Sie Ihren Abschwung, indem Sie das Gefühl haben, dieses “L” (Arme und Schläger) fällt durch sein eigenes Gewicht wieder hinunter Richtung Ball. Die Stärke der Körperdrehung durch den Ball bestimmt schließlich wie schnell der Schlägerkopf dann durch den Ball in ein Finish schwingt, das wie ein Spiegelbild der Aufschwungposition ähnelt
(Bild 3).
Wichtig für einen gelungenen Pitch-Schlag ist ein Rhythmus, bei dem der Übergang vom Auf- zum Abschwung sanft, der Abschwung passiv ist und die Beschleunigung gefühlsmäßig durch den Ball hin bis ins Finish erfolgt. Körper und Arme bewegen sich im Gleichklang und wiederholbar wird die Bewegung auch unter stärkstem Druck, wenn ich nur mehr fühle, dass meine leichte Körperdrehung weg vom Ball und hin zum Ziel die Bewegung der Arme und des Schlägers kontrolliert.
Richtiges Üben und Distanzkontrolle:
Trainieren Sie das Pitchen zuerst einmal mit einem Sandwedge und schauen Sie, welche Distanzen Sie mit einem vollen Pitch ausführen können. Danach nehmen Sie ein Pitchingwedge und machen dieselbe Übung. Schließlich können Sie auch noch mit einem stärker gelofteten Schläger (Lob-Wedge) ans Werk gehen.
Im Anschluss gilt es nun, kürzere Distanzen zu bewältigen, und dementsprechend die Schwungausführung anzupassen. Man kann das so gestalten, indem man sich in der Pitching-Area Bälle in verschiedenen Entfernungen vom Pitching-Grün hinlegt und dann versucht, diese möglichst nahe an die Fahne zu befördern. Was sich bei den verschiedenen Distanzen ändert, ist die Geschwindigkeit mit der man seinen Körper Richtung Ziel dreht, und damit über harmonisch mitschwingende Arme die Geschwindigkeit schließlich auf den Schlägerkopf überträgt, der dann in gleichem Maße schneller oder langsamer durch den Ball schwingt. Es gibt einen kleinen mentalen Trick: man setzt die Entfernung des beabsichtigten Schlages mit der Geschwindigkeit der Körperdrehung einfach gleich. So in etwa dreht sich mein Körper bei einem Pitch von 40 Metern mit “eingebildeten” 40 Stundenkilometern durch den Ball. Bei einer Distanz von 20 Metern braucht sich mein Körper nur mehr mit 20 Stundenkilometern durch den Ball drehen. Also bedeutend langsamer. Und die Stärke der Drehung bestimmt die Geschwindigkeit des Schlägerkopfes, und diese wiederum die Länge des Schlages.
Wenn Sie dann am Platz sind, schätzen Sie die Entfernung bis zur Fahne, machen Sie einen Probeschwung, bei dem Sie Ihr entsprechendes Geschwindigkeitsgefühl abrufen und dann steht einem erfolgreichen Pitch nichts mehr im Wege.
Die Meisterklasse im Pitchen erfordert dann natürlich Intuition, Praxis und Erfahrung. So könnte es dann z.B. eine Situationen erfordern, dass eine abgekürzte Bewegung, die zwischen Chip und Pitch liegt, den größten Erfolg bringt. Sie können auch weiters ein wenig ums Pitching-Grün herum experimentieren, indem Sie den Schläger einmal kürzer fassen (bei kurzen Distanzen), oder das Schlägerblatt leicht öffnen (wenn Sie den Ball noch höher und kürzer schlagen wollen), und vielleicht auch den Ball ein wenig nach vorne oder nach hinten im Stand bewegen oder auch noch offener stehen.
Ihrer Phantasie sind in dieser Richtung keine Grenzen gesetzt, doch vorerst sollten Sie einmal die grundsätzliche Bewegung erlernen, wie ich sie Ihnen am Beginn des Artikels beschrieben habe.
Und nun viel Spaß beim Üben
wünscht Ihnen
Mag. Heinz Müller
Senior Instructor