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Portugal Golf:

Warum nicht mal zum Golfen nach Lissabon?

Fühlen Sie sich wohl auf den überfüllten Golfplätzen im sonnigen Süden Europas? Finden Sie es schön, im Urlaub nicht spielen zu können, wann und wo Sie wollen? Lieben sie Startzeiten, Gedrängel und Stress auf der Runde?


Glücklicherweise sind in den vergangenen Jahren einige neue Golfdestinationen entstanden, teilweise mit großem finanziellen Aufwand, häufig mit sehr schönen und interessanten Plätzen.
Eine dieser neuen Destinationen ist der Großraum von Lissabon. Hier wurden fast unbemerkt Jahr für Jahr neue Plätze eröffnet.
Seit Sommer 2000 warten bereits 16 Plätze auf die Greenfee-Spieler, das sind nur 3 Plätze weniger als an der Algarve.
Aber es sind nicht nur 16 Plätze, die den Golfurlauber erwarten: Nehmen Sie sich Zeit für Lissabon, erkunden Sie diese alte, schöne Stadt mit den vielen Sehenswürdigkeiten. Verbinden sie das Golfen mit einem Badeurlaub in den renommierten und eleganten Badeorten Cascais und Estoril. Einige Plätze in der Region dürften zur europäischen Spitzenklasse gehören, so z.B. Penha Longa, Praia D’ EL Rey und Tröia.
Alle Plätze sind sehr gepflegt. Die Portugiesen spielen vornehmlich am Wochenende. An den anderen Tagen brauchen Sie normalerweise keine Startzeiten, manche Plätze sind fast leer. Die Clubs und die Fremdenverkehrseinrichtungen geben sich große Mühe, die Umgebung von Lissabon zu einer führenden Golf-Destination zu machen. Überall ist man freundlich und hilfsbereit.
Sie sind ein gern gesehener Gast.

Es gibt aber auch zwei Dinge, die weniger gut gefallen;
Die Golfplätze liegen zum Teil weit verstreut und fernab der Hotels. Das ist nicht bequem, längere Autofahrten werden notwendig. Ärgerlich sind die hohen Greenfees, die auf den meisten Plätzen verlangt werden. Die Beträge liegen dort zwischen DM 100,- und DM 180,-. Ein Club mit einem mittelmäßig guten Platz verlangt sogar DM 115,- für 9 Löcher.

Unser Tipp: Handeln sie das Greenfee herunter, es klappt häufig. Vereinbaren Sie einen Paketpreis, wenn sie zu mehreren spielen oder häufiger den Platz nutzen wollen.

Trotz dieser wenigen kritischen Anmerkungen kann festgehalten werden, dass die Region um Lissabon herum für einen Golfurlaub hervorragend geeignet ist.
Eine Krönung erlebt Ihr Urlaub jedoch, wenn Sie die Weltstadt Lissabon und die mondänen Badeorte Cascais und Estoril in Ihren Aufenthalt einbeziehen. Dann haben Sie ein Erlebnis, das es in der Algarve nicht gibt.

Praia D’EL Rey

70 km nördlich von Lissabon, bei Peniche direkt am Atlantik, liegt Praia D’EL. Rey, ein neuer, wunderschöner, interessanter und abwechslungsreicher Platz. Im Golf-Führer von Peugeot wird er sogar als Platz Nr. 1 von Portugal gelobt.

(Bild links: Loch 8 ist wohl das schönste auf der ganzen Anlage. Es ist ein Par 3 mit 165 m Länge vom Championsabschlag. Wenn man auf dem Abschlag steht, könnte man meinen, in Augusta zu spielen).

Die eine Hälfte des Platzes ist ein typischer Linkscourse am Meer entlang durch die Dünen, mit weiten Ausblicken über die Küste. Der andere Teil verläuft durch gepflegte Pinienwälder, Fairways und Grüns in bester Qualität.
Alles auf diesem Platz deutet darauf hin, dass er mit großem Sachverstand und besonderer Sorgfalt gebaut wurde.

Keine Spielbahn ähnelt der anderen, kein Grün ist ohne Raffinesse, dabei ist der Platz fair und für Spieler von Handicap 0 bis Handicap 36 eine interessante Herausforderung
Gute Spieler sollten jedoch darauf achten, dass sie nicht von den für den normalen Spielbetrieb ausgewiesenen Abschlägen spielen. Dann ist der Platz mit 5.586 Meter Länge relativ kurz. (Bild rechts: Die Spielbahnen 13, 14 und 15 verlaufen parallel zur Steilküste. Kein Baum, kein Strauch, aber Sand und viel, viel Wind.) Spielen Sie von den weißen Abschlägen. Dann ist der Platz mit 6.467 Metern sehr lang und er wird richtig schwierig. Besonders merken werden Sie dies bei der Spielbahn 17, das ist ein Par 5 mit 570 Meter leicht bergauf.
Praia D’ EL Rey, das ist ein Platz, den Sie immer in guter Erinnerung behalten werden.

Unser besonderer Tipp:
Besuchen Sie auf der Rückfahrt das nur wenige Kilometer entfernt liegende mittelalterliche Städtchen Obidos. Parken Sie vor der Stadtmauer und schlendern sie durch diesen malerischen Ort.
Und wenn Sie Hunger oder Durst haben: Fragen die in Obidos nach dem Restaurant “O BARCO”. Sie werden ein Kleinod finden und einen Koch, der aus dem Elsaß kommt.

Belas Clube de Campo 

Nordwestlich von Lissabon, ca. 15 km vom Centrum entfernt, entsteht auf einem 462 Hektar großen Areal eine große Ferien- und Wohnanlage. Mittelpunkt ist der neue, in 1998 eröffnete Golfplatz (Par 72, 6380 Meter).
Belas Clube de Campo dürfte zu den sportlichsten und interessantesten Plätzen Portugals zählen. Wer nicht gut zu Fuß ist, sollte sich einen Buggy mieten, denn die Wege sind lang und bergig. (Bild rechts: Loch 5 ist eine besondere Herausforderung. Es ist ein Par 3 mit 205 m. Obwohl es bergab geht, erfordern die Länge und die zahlreichen Bunker einen Superabschlag.) Landschaftlich am schönsten sind die ersten Spielbahnen, die jede für sich durch ein Tal verlaufen. Keine andere Spielbahn ist dann zu sehen, rechts und links nur Hügel, Steine und Gestrüpp. Die letzten Spielbahnen grenzen an die Villen und Apartmenthäuser.
Auch bei dieser Anlage ist es dem Golfplatzarchitekten (Willam Rocky Roquemore) gelungen, jeder Spielbahn und jedem Grün einen eigenständigen Charakter zu geben.
Viele Spielbahnen sind lang, sehr lang. Dies gilt besonders für die 18. Spielbahn, ein Par 4 mit 409 Meter Länge. Zu dieser Länge kommt dann noch ab 120 Meter vor dem Grün ein großes Wasserhindernis ins Spiel.
Hier schaffen es nur sehr gute Spieler, mit dem zweiten Schlag auf das Grün zu kommen. Nicht umsonst hat die 18 den Namen “Großes Loch” erhalten.
Bei allen Golfspielern, die eine sportliche Herausforderung haben wollen und langweiliges Urlaubsgolf verachten, wird Belas
Clube de Campo in guter Erinnerung bleiben. 

Quinta da Marinha 

Wenige Kilometer westlich vom bekannten Badeort Cascais und in unmittelbarer Nähe vom Meer liegt das 110 Hektar große Golf-Resort Quinta da Marinha.
Mittelpunkt der gepflegten Anlage ist der schöne Golfplatz, um den herum viele komfortable Ferienhäuser unter schattenspendenden Schirmpinien errichtet wurden.
(Bild links: Grün 10 liegt unmittelbar vor dem neuen sehr attraktiven Hotel Quinta da Marinha. Die Spielbahn 10 schlängelt sich durch zwei große und sichtbar künstlich angelegte Wasserhindernisse.)

Das beherrschende Gebäude der Anlage ist das neue 200-Zimmer-Hotel Quinta da Marinha (Tel. 351-21 4860100), von dem man einen wunderbaren Blick über die Anlage hat.
Das Hotel, zu dem auch 60 Gästehäuser gehören, bietet dem Urlauber alle Annehmlichkeiten, die man von einem Spitzenhotel erwarten kann. Der Golfplatz ist 5.606 Meter lang und hat Par 71. Erwähnenswert ist, dass der Platz fünf Par 5 und sechs Par 3 Spielbahnen hat. Quinta da Marinha ist ein eher leicht zu spielender Urlaubsplatz. Das Gelände ist flach und wenn man etwas vorsichtig spielt, bereiten die wenigen Teiche und die schönen Pinien zwischen den Fairways keine besonderen Schwierigkeiten. Schön gelegen ist das 13. Grün, das nur wenige Meter vom Atlantik entfernt ist und einen beeindruckenden Ausblick gewährt.
Volle Konzentration erfordert dann die folgende Bahn 14, ein kurzes Par 3 mit 13.0 Meter Länge. Hier muss mit einem präzisen Schlag auf das Grün eine bälleverschlingende Schlucht überwunden werden. Auf den folgenden letzten Spielbahnen steht dem Spielvergnügen dann nichts mehr im Wege.

Unser besonderer Tipp:
Zwischen Cascais und Estoril steht direkt am Meer auf einer Felsklippe das bemerkenswert schöne Hotel Albatroz. Es ist ein kleines 5-Sterne-Hotel, das sehr individuell und geschmackvoll ausgestattet ist, ein echtes Kleinod (Tel. 21-484 7380). Das Restaurant ist erstklassig und wenn Sie abends auf der Terrasse den weiten Blick über das Meer und die Küste genießen, werden Sie diese Stunden nie vergessen. 

Penha Longa 20 km westlich von Lissabon und nördlich von Estoril, eingebettet in die Ausläufer des Sintra-Gebirges, liegt das sehr edle Golf Ressort Penha Longa.
Schon die Anfahrt ist beeindruckend, man könnte meinen, auf das Anwesen eines der großen englischen Traditionsclubs zu gelangen. Alles ist sehr gediegen, großzügig und altehrwürdig. Das Clubhaus ist beachtlich und man kann kaum glauben, dass Penha Longa erst 1992 fertiggestellt wurde.

(Bild rechts: Penha Longa Loch 16, das schwierigste und großartigste Loch der Anlage. Par 4, 402 Meter lang, Bunker satt, zum Grün rechts bergauf zwischen die Bäume. Im Hintergrund die Ausläufer des Sintra-Gebirges.)

Einige Schritte vom Clubhaus entfernt und leicht erhöht beginnt die weitläufige Anlage des Luxushotels CAESAR PARK (Tel. 351-192 49 011).
Es ist ein wunderschönes und großes Hotel, mit über 160 Zimmern und diversen Luxus- und Präsidentensuiten, ein echtes 5-Sterne-Haus.
Möglicherweise ist das CAESAR PARK das luxuriöseste Hotel Portugals, jedenfalls gehört es zu der Gruppe, die sich “The Leading Hotels of the World” nennt.

Penha Longa hat zwei Plätze, den etwas leichteren 9-Loch-Platz “Mosteiro” und den Meisterschaftsplatz “Atlantico”, der, wenn es eine objektive Rangreihe gäbe, sicherlich zu den 50 besten Plätzen Europas gehören dürfte. (Bild links: Penha Longa Bahn 3, ein kurzes Par 4. Der zweite Schlag bergauf zum Grün muss perfekt sein.)
Für die Qualität des Platzes spricht, dass bereits kurz nach seiner Fertigstellung zweimal die offenen Meisterschaften von Portugal auf ihm ausgetragen wurden. Hierbei zeigte es sich, daß der Platz auch für die Spitzenprofis schwer zu spielen ist.
Die Spieler, die normalerweise eine Runde mit 3 bis 5 Schlägen unter Par beenden, hatten in Penha Longa größte Mühe, mit 72 Schlägen die Runde zu beenden. Bei den Estoril Open in 1999 lag lediglich der Sieger nach vier Tagen unter Par.
Die Spielbahnen 1 und 2 sind zum Einspielen verhältnismäßig leicht. Aber dann geht es los, dann geht es hinauf in die Hügel, dann beginnen die Herausforderungen.
Und von dann an wird einem auch bewusst, was das Besondere an dem Platz ist hier hat einer der besten Golfplatzarchitekten, Robert Trent Jones jr., ein Gelände zur Verfügung gehabt, das für einen Golfplatz hervorragend geeignet war und viele Möglichkeiten bot.
Darum gibt es auf diesem Platz auch nicht diese künstlich angelegten kleinen Hügel, diese zusätzlichen Schikanen, diese Grüns, die man beim Anspielen nicht einsehen kann.
Dieser Platz ist in Harmonie mit dem Gelände und mit den natürlichen Beschaffenheiten angelegt worden, und das macht ihn so individuell, so attraktiv und so schwierig.

(Bild rechts: Loch 6, die wohl bekannteste Spielbahn von Penha Longa mit dem mittelalterlichen Äquadukt direkt hinter dem Grün.) Auf der Spielbahn 6 gibt es noch eine Sehenswürdigkeit: Direkt hinter dem Grün verläuft eine antike Wasserleitung, ein Aquädukt.
Die nächste Sehenswürdigkeit ist aus unserer Zeit und manchmal brüllend laut. Gemeint ist der Formel 1-Kurs von Estoril, der nicht weit von den Spielbahnen 10 bis 12 entfernt liegt und gut zu überblicken ist.
Kurz vor Schluss der Runde kommt dann der “Hammer”, die Spielbahn 16. Diese ist 402 Meter lang. Vom Abschlag geht es tief hinunter in ein Tal, rechts und links Bäume und Bunker, und dann wartet ein langer Weg bergauf zu einem Grün, das durch sein Gefälle das Putten sehr schwierig macht.
Die Spielbahnen 17 und 18 lassen sich dann wieder leichter spielen und so kann man einen der attraktivsten und schwierigsten Plätze, die man je gespielt hat, noch mit einem passablen Ergebnis beenden.

Unser besonderer Tipp:
Wenige Kilometer von PENHA LONGA entfernt liegt Sintra, ein sehenswertes altes Städtchen. Früher war Sintra die Sommerresidenz der portugiesischen Könige, seit 1995 gehört die Stadt zum Weltkulturerbe der UNESCO. Es gibt viel zu besichtigen, nehmen Sie sich die Zeit.
Sehr zu empfehlen ist ferner Lawrence’s Hotel in Sintra (Tel. 21 910 5500).
Es soll das älteste Hotel auf der iberischen Halbinsel sein. Es ist vor wenigen Jahren komplett renoviert und restauriert worden und ist heute in kleines, sehr individuelles 5-Sterne-Hotel. Man kann dort auch interessante Packages buchen, in diesem Falle Übernachtungen, Greenfees für alle Plätze und die Hin- und Rückfahrt, falls erwünscht.

Quinta do Peru

Ungefähr 30 km südlich von Lissabon und direkt vor den Ausläufern des Arrabida-Gebirges liegt das Golf Resort Quinta do Peru.
Es ist eine großzügige und sehr gepflegte Anlage, neue und schöne Häuser begrenzen einige der Spielbahnen.
Auf den ersten Blick mag der Platz leicht erscheinen. Er ist flach und mit nur 5.645 m Länge für die Urlaubsgolfer recht kurz.
Auf der Runde wird man dann schnell eines Besseren belehrt. Viele Bunker, es sollen 84 sein, und Wasserhindernisse vom Feinsten sorgen dafür, dass der Platz auch für sehr gute Spieler eine Herausforderung ist. Wenn man am Ende der Runde nicht mehr als drei Bälle verloren hat, kann man zufrieden sein. 

Aroeitra 

Südlich von Lissabon, ca. 20 km vom Stadtzentrum entfernt, finden Sie zwei bemerkenswerte Plätze, die man unbedingt spielen sollte. Aroeira I und Aroeira II liegen in einem weitläufigen alten Pinienwald ganz in der Nähe der beliebten Badestrände Costa da Caperica.
Es sind zwei 18-Loch-Plätze, beide haben Par 72, sie sind 6.040 bzw. 6.113 Meter lang.

(Bild links: Loch 8 ist typisch für das klassische, traditionelle Design von Aroeira. Die Länge von 190 m, der Wald an den Seiten und der Bunker vor der Hälfte des Grüns fordern einen perfekten Abschlag heraus. Und beim Putten wundert man sich, wohin die Neigung des Grüns den Ball rollen lässt.)

Aroeira I ist der ältere Platz.

Er ist ein typischer Parkland-Course und insofern eine Besonderheit in Portugal.
Fast alle Spielbahnen verlaufen durch den dichten Pinienwald, es herrscht eine wunderbare Ruhe. Obwohl der Platz flach ist, nur wenige Wasserhindernisse und keinen einzigen Fairway-Bunker hat, ist er spielerisch sehr anspruchsvoll. Die engen Spielbahnen erfordern Präzision. Wenn der Abschlag nicht in der Mitte des Fairways liegt, machen die überstehenden Baumkronen den zweiten Schlag Richtung Grün zu einem Wagnis.
Die Grüns selber sind nicht leicht zu lesen, man braucht etwas Glück und viel Erfahrung. Die Ausrichtung der Portuguese Open in 1996 spricht für Aroeira.

Als deutsches Reisebüro bietet seit kurzem BIRDIE Reisen in diese Region an.

Die Anschrift:
BIRDIE Golf & Reisen, Gut Waldhof,
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Text: Peter Berghoff
Bilder: Portugal Golf und Clubs