Golfplatz Ärgernisse:
Schadet Corona der Golfetikette und den Golfregeln?
Ready-Golf statt Schnecken-Golf, zu den Platzreife-Kursen gehört auch die Regelkunde
(kpf) Das Licht am Ende des Pandemie-Tunnels ist auch für uns Golfer in den vergangenen Tagen heller geworden. In die Clubs kehrt Schritt für Schritt das lang vermisste Clubleben zurück. An dieser Stelle herzlichen Dank an Alle, die in den vergangenen 12 Monaten so respekt- und verständnisvoll mit den oft schwer verständlichen Corona-Regeln umgegangen sind.
Der Golfsport meldet wachsende Mitgliederzahlen beim DGV, eine Entwicklung mit Nebenwirkungen die nicht nur Freude bereitet. Die Zahl der Golfspieler steigt, die sich darüber beschweren, dass die Einhaltung Golfetikette und der Golf-Regeln immer mehr abnimmt. Das geht auch zulasten der Spielgeschwindigkeit. Dass diese Regeln nicht nur bei Turnieren einzuhalten sind, sondern auch auf privaten Runden, dem wird anscheinend bei den Platzreife-Kursen zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt?
Hier entsteht ein Problem, auf das der DGV , seine Clubs vorbereiten sollte.
Handelt es sich nur um eine Überlastung des Schulungspersonals? Müssen die Inhalte der Theoretischen-Schulung ergänzt werden? Oder zählt nur die steigende Zahl neuer Golfspieler in den Statistiken und die damit vermehrten Einnahmen?
Auf meinen Spielrunden in den vergangenen Wochen, habe ich von Fall zu Fall Mitspieler befragt. Die Antworten waren teilweise erschreckend.
Über 75 Prozent der befragten Golfer haben sich negativ über die Entwicklung des Spielverhaltens und der Spielschnelligkeit beklagt. Einige Golfer behaupteten sogar, den„Begriff Ready Golf“ nicht zu kennen.
Die Golfspieler mit einem noch sehr hohen Handicap, haben oft einen sehr unterschiedlichen Wissensstand.
Auf Ready Golf angesprochen, bedankten sich nur wenige für die Information.
Oft überwog jedoch die Aussage:
…davon haben wir noch nichts gehört,
…das wird also nicht so wichtig sein,
… wird ja sowieso nicht kontrolliert
Die Top-Aussage: … “was geht Sie das an, ich habe bezahlt und spiele so wie ich das will“!
Hoppla, was ist denn das, haben wir jetzt auch Querdenker auf unseren Golfplätzen?
Diese Erkenntnis hat mich erschüttert. Was nützt die Einführung z.B. von Ready-Golf zur Beschleunigung des Spiels, wenn die Einhaltung auf der Runde weder von den Clubs kontrolliert (Marschalls) noch das Thema beim Platzreifekurs ausreichend behandelt wird.
Hier ist der DGV gefordert.
Wir von GOLFplus wollen einen kleinen Beitrag zur Durchsetzung schnellerer Spielrunden leisten.
Einige Regeln, bei deren Beachtung eine merkliche Spiel-Beschleunigung erzielbar ist, haben wir zur Erinnerung zusammen gestellt.:
- Ballsuche nur noch 3 Minuten
- Zeit zum Schlagen des Balles auf der Runde 40 Sekunden
- keine feste Reihenfolge beim Schlag, es gilt: Wer bereit ist und ohne Gefährdung eines Mitspielers spielen kann, darf schlagen
- die Fahne im Loch muss nicht bedient werden
- versehentliches Treffen der Ausrüstung, straflos weiterspielen
- Ball beim Suchen bewegt, kein Strafschlag
- Ball ist eingegraben-straffreie Erleichterung, ohne Strafschlag. Nicht im Bunker oder Penalty Area
- im Bunker oder in der Penalty Zone, Naturstoffe dürfen entfernt werden, ohne Ballberührung
- Droppen aus Kniehöhe! Dropps von Schulterhöhe müssen straffrei aus Kniehöhe wiederholt werden.
Die wichtigste Regel für alle Spieler:
- An jedem Loch die Schläge mitzählen, nach erreichen der Schlagzahl des Handicaps +1 nicht zu Ende spielen.
Ball aufnehmen und zum nächsten Abschlag gehen.
(Gilt natürlich nicht für Lochwettspiele).
Unsere Tipps erheben nicht den Anspruch vollständig zu sein. Weitere Anregung sind erwünscht.
Text: Klaus Pfeffermann
Fotos: Karin Pfeffermann