DATEV Mittelstandsindex August 2025: Wirtschaftlicher Abwärtstrend setzt sich fort
Nürnberg, 20. Aug 2025 - Die Trendwende hin zu einem Aufschwung in der mittelständischen Wirtschaft ist nach wie vor nicht in Sicht. Die Abwärtsentwicklung setzt sich fort. Das zeigen die Daten des aktuellen DATEV Mittelstandsindex. Demnach sind die Umsätze in den kleinsten, kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland im Juli im Vergleich zum Vorjahr um 1,7 Prozent auf 91,9 Punkte gesunken saison- und kalenderbereinigt.
- Umsatz sinkt im Vorjahresvergleich um 1,7 Prozent im Gastgewerbe um 4,0 Prozent
- Verarbeitendes Gewerbe verzeichnet ebenfalls stark rückläufige Umsätze
- Löhne und Gehälter wachsen weiter plus 4,0 Prozent
- Beschäftigung sinkt insgesamt um 0,3 Prozent im Gastgewerbe um 3,4 Prozent
In der Gastronomie bringen die Sommermonate oft Schwung in die Umsatzentwicklung. Dafür sorgt in der Regel die Kombination aus gutem Wetter, hoher Mobilität, Tourismus, vermehrten Freizeitaktivitäten und erweiterten Angeboten. Doch diese übliche saisonale Dynamik ist bisher in den Daten des DATEV Mittelstandsindex kaum zu sehen. Mit der ausbleibenden Sommerbelebung verschärft sich die wirtschaftliche Lage in der Gastronomie weiter, sagt Prof. Dr. Robert Mayr, CEO der DATEV eG. Die Hoffnungen liegen jetzt auf einer positiveren Entwicklung im August.
Im Vergleich zum Juli 2024 sinkt der nominale Umsatz auch in nahezu allen anderen Branchen. Im Verarbeitenden Gewerbe zeigt sich ein Rückgang um 2,8 Prozent, im Bauhauptgewerbe um 2,0 Prozent. Lediglich im Handel lassen sich schwache Anzeichen einer Umsatzstabilisierung erkennen plus 0,1 Prozent. Von der negativen Entwicklung sind fast alle Bundesländer betroffen. Nur Niedersachsen weist ein Plus von 2,5 Prozent auf. Das ist aber vor allem auf einen statistischen Effekt zurückzuführen, weil im Vergleichsmonat 2024 dort der Umsatz eingebrochen war.
Der Lohnindex steigt im Juli im Vergleich zum Vorjahr um 4,0 Prozent auf 115,3 Punkte saison- und kalenderbereinigt sowie nominal. Ein Anstieg ist in allen Branchen, Bundesländern und Unternehmensgrößen zu beobachten. Damit übertrifft das Lohn- und Gehaltswachstum weiterhin flächendeckend die allgemeine Preisentwicklung.
Der Beschäftigungsindex sinkt im Juli saison- und kalenderbereinigt um 0,3 Prozent auf 101,6 Punkte. Während mittlere Unternehmen ihre Beschäftigung nach wie vor ausbauen können, verzeichnen Kleinst- und Kleinunternehmen weiterhin einen Beschäftigungsruckgang. Am deutlichsten ist das Gastgewerbe vom Stellenabbau betroffen (minus 3,4 Prozent).
* Der aktuelle Monatswert ist jeweils eine Hochrechnung. Index: Durchschnitt 2022=100 Punkte.
Weitere aktuelle Daten auch zu den Branchen Baugewerbe, Dienstleistungen, Handel, verarbeitendes Gewerbe und Gastgewerbe, sowie zu Bundesländern und Unternehmensgrößen, Grafiken und Filterfunktionen finden Sie unter: mittelstandsindex.datev.de.
Über den DATEV Mittelstandsindex
Der DATEV Mittelstandsindex bietet einen datenbasierten Blick auf die konjunkturelle Lage der Kleinstunternehmen, kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in Deutschland. Seine Auswertungen werden seit September 2024 monatlich von DATEV zusammen mit einem ausführlicheren Bericht veröffentlicht.
Diese makroökonomische Analyse basiert auf Daten, die in DATEV-Lösungen von DATEV-Mitgliedern (Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und Rechtsanwälte) für ihre Mandanten (i.d.R. Unternehmen) erstellt und verarbeitet werden. Für die Erstellung der Auswertungen werden diese anonymisiert und aggregiert, um höchste Standards im Datenschutz und der Informationssicherheit einzuhalten.
Die drei Kernbereiche des DATEV Mittelstandsindex sind Umsätze, Löhne und Beschäftigungsdaten. Die Daten für den Umsatzindex stammen aus den Umsatzsteuervoranmeldungen (UStVA) von über einer Million Unternehmen. Die Daten für die Indizes zu Beschäftigung und Lohn stammen aus den Lohn- und Gehaltsabrechnungen von mehr als acht Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer
Über DATEV eG
Die DATEV eG ist der drittgrößte Anbieter für Business-Software in Deutschland (IDC-Ranking 2023) und einer der großen europäischen IT-Dienstleister. Gegründet 1966, hat die Genossenschaft des steuerberatenden Berufsstandes über 40.000 Mitglieder. Im Geschäftsjahr 2024 erzielte sie einen Umsatz von 1,51 Milliarden Euro. Das Unternehmen mit Sitz in Nürnberg stellt mit Software, Cloud-Lösungen und Know-how die Basis bereit für die digitale Zusammenarbeit zwischen dem Mittelstand und den steuerlichen Beraterinnen und Beratern, die sich um die betriebswirtschaftlichen Belange der Betriebe kümmern. Über diese Community unterstützt DATEV insgesamt 2,8 Millionen Unternehmen, Selbstständige, Kommunen, Vereine und Institutionen. Mit mehr als 9.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern begleitet das Unternehmen rund 850.000 Kunden als partnerschaftlicher Lotse durch die Digitalisierung ihrer kaufmännischen Prozesse. Datenschutz, Datensicherheit und steuerliche Compliance haben dabei höchste Priorität.
Der aktuelle Monatswert ist jeweils eine Hochrechnung. Index: Durchschnitt 2022=100 Punkte.