Hotel Waldhof
Fairways und viel mehr in Fuschl am See
Nur etwa eine halbe Stunde östlich von Salzburg entfernt erreicht man ein besonders Fleckchen Erde des österreichischen Alpenvorlandes: das Salzburger Seenland als Pforte zum Salzkammergut.
Diese liebliche Idylle wussten schon neben naturbegeisterten Besuchern auch viel Prominenz zu schätzen. Carl Zuckmayer wähnte sich „im Paradies“ und schrieb zügig an seinem „Der Hauptmann von Köpenick“.
Die blutjunge Elisabeth verliebte sich im Jagdschloss Fuschl in Kaiser Franz Joseph I., was sie 1854 zur Kaiserin von Österreich machen sollte und Kanzler Kohl kam nie auf eine andere Idee, als seinen Sommerurlaub in St. Gilgen zu verbringen. Nur der notorische Nörgler Thomas Bernhard bezeichnete seine Heimat, mit der ihn ein unerklärbarger Hass verband, als „tödliche Gegend“ (im Werk „Die Ursache“).
Eine besondere Stellung unter den zahlreichen Seen nimmt der eher kleinere Fuschl See ein, nicht nur weil er als Drehort zahlreicher „Sissi“ Dramen Filmgeschichte geschrieben hat, sondern weil sein klares Wasser so Smaragd grün ist, dass man glaubt, sich in den Breitengraden geirrt zu haben. Außerdem ist sein Ufer beidseitig nahezu unbebaut, sodass sich eine feine Wanderung rund um den See geradezu aufdrängt.
Etwas oberhalb seines malerischen Hauptortes Fuschl am See, der sich seinen Dorfcharakter bewahrt hat und immer noch von wohlgefälligen Schönheitssinn des 19. Jahrhunderts zehrt, liegt mit dem „Golfclub Waldhof“ ein Ziel aller Golfer.
Mit einem Par 62 und einer Länge von grade mal 3.150 Metern will er gar nicht erst in einer Liga spielen wie seine berühmten Nachbarn, Gut Altentann oder Eugendorf oder GC Mondsee etwa.
Nachdem der Golf Club Schloss Fuschl mit Beginn der Saison 2024 anscheinend für immer seine Pforten geschlossen hat und nun „in grüner Asche“ vor sich hin hin dümpelt, haben wir es mit dem „Waldhof“ als einzigen Platz am See zu tun. Ein Kleinod von befreiender Raumwirkung und großer Helligkeit.
Viel Spiel-Spaß schlummert in seiner Schale: bestens gepflegte Fairways, hochinteressante Wasserhindernisse in Form von Naturteichen und knifflig an zuspielende Grüns, denen freilich ein wenig mehr Schmiss gut zu Gesicht stehen würde.
Das Gelände mag steil, bisweilen etwas zopfig sein, aber die fünf Par 3 Löcher wissen die Höhenunterschiede zu bändigen, sodass man beim Ansprechen des Balles von Seekrankheit verschont bleibt.
Gewiss, das Fairway-Holz kann im Bag bleiben, aber die hohen Eisen, insbesondere der Wedge, können mit viel Spielfutter ein exquisites Fest feiern. Schaut man genauer hin, erkennt man Stück für Stück die bewegte und zugleich bewegende Lage des Parcours, eine Partitur, die sich ganz der organisch gewachsener Topographie unterwirft, die Gegebenheiten des Geländes aufgreift, um sie mit ordnende Hand fein zu schleifen.
Wer den einzigen fordernden Anstieg zum Grün des 1. Loches bewältigt hat, kann mit den Augen ein Bad nehmen: über Wiesen und Felder hinweg liegt einem der See mit seiner funkelnden Farbe zu Füßen, bleibt der Blick erst an gegenüber liegenden, waldreichen Gipfeln hängen, während einem die kahle Spitze des Hausberges „Schober“ über die Schulter schaut. So ein Panorama würde auch jedem anderen Parcours mühelos die Schau stehlen.
Unterwegs erfährt man, mit welch sparsamen, aber wirkungsvollen Mitteln man eine Runde zum Leuchten bringen vermag: die Felswand, die das Grün des 6. Loches wie ein Amphietheater umschließt, ein weiterer Felsen, der mitten auf der 8. Bahn dem geglückten Drive ans Zeug flicken kann, der winzige Teich, rechts an der 9. Puttfläche lauernd, dem Magneteigenschaften zugeschrieben werden. Nicht zuletzt das mittellange Par 4 7. Loch , dessen Drivebereich gleich von vier Teichen eingeengt wird und jedem Meisterschafts-Parcours zur Ehre gereichen würde.
Niemand wird das Gelände verlassen, ohne dem Clubhaus einen Besuch abgestattet zu haben.
Die „Waldhof-Alm“ verfügt über eine heimelige Stube. Noch schöner ist es draußen auf der großzügigen Terrasse mit grenzenlosem Naturblick. Seit Jahren steht hier Irmy am Herd und verzaubert mit authentischen Alm-Gerichten. Herzhaft zubereitete Salzburger Schmankerln. Den Schweinebraten, dem man zwölf Stunden Zeit gibt, um in der Röhre zur Höchstform aufzulaufen, gibt es nur Sonntags. Ein fünf gängiges Grill-Menü wird an bestimmten Tagen angeboten, der Kaiserschmarrn ist sündhaft gut. Noch sündhafter wäre es, ihn auszulassen.
Alles ist herrlich entspannt und stressfrei. Abschlagszeiten im acht Minuten Rhythmus sind hier ein Fremdwort. Mit den hauseigenen Charts des „Ebner´s Waldhof am See“ ist man blitzschnell auf dem ersten Tee. Das Greenfee ist keiner Bemerkung wert, attraktive Sonderkonditionen gibt für zehn Clubs in der nähernden Umgebung. Denn die Anlage samt Alm gehört zum Portfolio des „Ebners Waldhof am See“, ein Familienhotel der Extraklasse und weiterhin der Platzhirsch unter den zahlreichen Übernachtungs-Angeboten am See.
Mögen Superlative eine von persönlicher Haltung gefärbte Sache sein, aber was soll man einwenden gegen ein Spa, das sich über 4.000 qm erstreckt und dessen 7 Pools eine Gesamtwasserfläche von 400 qm aufweisen. Eine Fitnessgalerie mit Seepanorama, ein breitgefächertes Aktivangebot mit über zwanzig Sportarten, einem Kräutergarten mit verwunschenen Ecken und der Privatstrand an einer der schönsten Stellen hier so- genannten „Copacabana“ mit Verleih von Ruderbooten, Kajaks und SUPs,
Kinder können auf Ponys Reiten lernen, haben auch sonst eine Paradies Welt für sich, auf die man fast neidisch blickt.
Wer sein Handicap verbessern will, kann natürlich eine Trainerstunde beim PGA Pro Willi Marbler buchen, noch effektvoller wäre ein Spaziergang mit den hauseigenen Alpakas, treuherzige Tiere, deren Nähe unmittelbar innere Ruhe verspricht.
Die 125 großzügig geschnittenen Zimmer, viele mit eigenem Kachelofen und überwiegend frisch renoviert, verteilen sich auf drei miteinander verbundenen Gebäuden.
Obwohl „Stammhaus“, „Villa“, sowie „Ansitz“ in unterschiedlichen Epochen gebaut wurden, entsprechen sie doch ganz einer Entente cordial, so harmonisch sind sie miteinander verfugt. Fassaden als Versprechen und ein Haus als Glückzustand.
Dass, was im Restaurent „Gütl Stub´n“ auf den Tisch kommt, rundet den hohen Gesamtstandard ab.
Gleich nebenan befindet sich das „Bibliotel“ mit Naturteich und einer Bibliothek, die über 4.000 Bände beherbergt. Eine Zuflucht für Gäste ab 16 Jahren mit dem Wunsch nach Selbstverpflegung.
Bei allem geniest der bewusste Umgang mit der Natur und den Ressourcen höchste Priorität.
Nach 50 Jahren hat Seniorchef Herbert Ebner den Stab an seine Töchter übergeben, ist aber immer noch im Hintergrund aktiv. Man sollte ihn daher unbedingt dazu überreden, mit der hauseigenen „Zille“, dem Traditionsboot des Sees, das schon „Sissi“ entzückte, einen Ausflug zu unternehmen, am besten zur Schlossfischerei am gegenüberliegenden Ufer, wo eine köstliche Räucherfisch Jause aufgetischt wird.
Daniela Ebner-Kari scheint nicht nur den Charme ihres Vaters mitbekommen zu haben.
Die heutige Geschäftsführerin sprüht voller Ideen und stieg erst über einen Karriere in der Wirtschaft in den elterlichen Betrieb ein. Als zwölfjährige sagte sie ihrem Vater trotzig ins Gesicht, niemals Wirtin werden zu wollen. Das ist nun anders gekommen. Ein Hotel zu führen als Lebensaufgabe, Besseres kann dem Gast kaum passieren.
Diese Impressionen fußen auf Eindrücken anlässlich einer Presseveranstaltung der Media Kommunikations-Service GmbH (mk) Salzburg, geleitet von der ebenso formidablen wie fürsorglichen Elisabeth Zelger.
INFO: www.golfclub-waldhof.at
www.ebners-waldhof.at
Text: Hans-Joachim Walter
Fotos: Ebners-Waldhof und Golfclub