Medizin-Tipps:

„Geht es„ auch ohne Rückenschmerzen?

 

Golf entwickelt sich immer mehr zum Breitensport. Die Anstrengungen des Deutschen Golfverbandes DGV z. B. Golf als Schulsport zu etablieren, zahlen sich aus. Zunehmend steigen aber auch die Zahlen der Golfer, die wegen der Belastungen, die auf den Körper beim Golfen einwirken, eine Arzt-Praxis aufsuchen müssen.
Diese Beschwerden können eingedämmt, sie müssen nicht sein! Wir von GOLFplus wollen Ihnen Anregungen geben, wie Sie durch gezieltes Training, vorbeugen können.


Nicht zuletzt durch die Entscheidung des IOC, die GOLF ab 2016 wieder als „olympische Disziplin“ ins Programm nimmt, steigt die Zahl der Golf-Spieler in Deutschland, trotz EURO-Krise.
Für viele Menschen gilt die Frage: „Gibt es denn überhaupt etwas Besseres als regelmäßige Bewegung in frischer Luft“? Dafür ist der Golf-Sport bestens geeignet. Und Golf kann zur Erhaltung der Gesundheit, bis ins hohe Alter gespielt werden.

Golf ist Leistungssport „ohne Wenn und Aber“. Dabei sind die Belastungen, die beim Golf-Spiel im Rückenbereich auftreten, für einen untrainierten Körper, besonders hoch.
Grund genug darauf hinzuweisen, die Erfahrungen, die eigentlich bei allen Sport-Arten gemacht wurden, auch aufs Golfspiel zu übertragen:

Bereiten Sie Ihren Körper auf die Zusatz-Belastungen vor und erlernen Sie die richtige Technik

Das Schwingen des Golf-Schlägers –vor allem beim Abschlag- stellt zweifelsfrei eine nicht zu unterschätzende, zusätzliche Belastung für die Wirbelsäule, dar.
Dr. ScheiderhahnDer Präsident der Deutschen Wirbelsäulen Liga e.V., der Orthopäde Dr. Reinhard Schneiderhahn aus München/Taufkirchen unterstreicht diese Forderung:
„Für die Bandscheiben stellen die Drehungen beim Golfen eine ungewohnte Bewegung dar. Um die Belastung möglichst gering zu halten, sollten Golfer neben dem beherrschen der richtigen Technik, auch größeren Wert auf ein ausreichendes Aufwärmprogramm vor Beginn einer Golfrunde, legen.“

Alle unsere Golfclubs in Deutschland, bieten ein reichhaltiges Angebot an Schnupperkursen, an Trainingskursen beim Pro usw. Diese sollten nicht nur Golf-Neulinge nutzen. Jährlich einige Trainer-Stunden bei einem Pro sind auch für erfahrende Golfer nützlich.
Dr. Schneiderhahn empfiehlt die laufende Überprüfung der Spieltechnik durch einen Pro, sogar aus medizinischen Gründen, zur Vermeidung von Verletzungen.

Ubung1Besonderen Wert legt der Orthopäde auch auf ein Aufwärmprogramm vor Beginn einer Golf-Runde oder vor einem Training auf der Driving-Range.
Er hat, mit seiner Erfahrung als Sportler und Mediziner, ein kleines Aufwärm-/Übungs-Programm für Golfer entwickelt, das wir Ihnen vorstellen wollen:

+ Golfschläger hinter den Rücken in die Armbeuge legen. Beine hüftbreit auseinander stellen. Oberkörper drehen, bis das linke Ende des Schlägers nach vorne zeigt. Spannung einige Sekunden halten. Dann den Oberkörper zurückdrehen, bis das rechte Ende des Schlägers nach vorne zeigt. Spannung ebenfalls einige Sekunden halten. 10 bis 15 Wiederholungen.
Siehe Foto rechts Übung 1



Übung2+Schlägerkopf in die rechte Hand nehmen, linke Hand an den Griff. Schläger mit ausgestreckten Armen vor den Körper halten. Nun die rechte Hand mit dem Schlägerkopf so weit wie möglich nach hinten drücken. Spannung halten und anschließend wieder in die Ausgangsposition zurück. Dann die linke Hand mit Schlägergriff nach hinten drücken. Und Spannung einige Sekunden halten.
0 bis 15 Wiederholungen.

Siehe Foto links Übung 2

Übung3+Rechtes Bein weit nach vorne stellen und leicht beugen. Schläger auf den Boden neben den rechten Fuß stellen und beide Hände auf den Griff abstützen. Hüfte nach vorne schieben, bis eine Dehnung der Leiste spürbar wird. Spannung halten. Dann linker Fuß nach Vorne und Dehnen. 10 bis 15 Wiederholungen pro Fuß.
Siehe Foto 3 rechts Übung 3


Darüber hinaus, empfiehlt Dr. Schneiderhahn ein regelmäßiges Kraft-Training, mit leichten Gewichten zum Aufbau und zur Stabilisierung der Rumpfmuskulatur.
.
Golfer, die bereits an Rückenbeschwerden leiden, sollten die Ursachen durch einen Orthopäden „checken“ lassen. Mit Hilfe des untersuchenden Arztes lässt sich dann ein individueller Trainingsplan erstellen.

Mit meiner persönlichen, fast 20jährigen, Erfahrung im Hoch-Leistungs-Sport, Leichtathletik, kann ich nur empfehlen, diese Tipps zu beherzigen. Das oft, nicht nur bei Freizeit-Golfern, übliche, „Raus aus dem Auto und sofort, mit bereits wartenden Partnern auf die Runde gehen“ schadet zum Einen der Gesundheit und erschwert zum Anderen einen guten Score.

Mein Tipp: „Planen Sie einfach 15 Minuten Zeit, für das vorgestellte Aufwärm-Programm, ein“!

Weitere Infos:
www.orthopaede.com

Text: Klaus Pfeffermann
Bilder: Praxisklinik Dr. Schneiderhahn