Steht der Golfsport am Scheideweg?

Wird die umstrittene LIV-Tour, mit Altmeister Greg Norman als Sprachrohr, zu einer Zerreißprobe für den Golfsport?

von Klaus Pfeffermann

Greg NormanDie 2022 ins Leben gerufene LIV-GOLF-TOUR, von Saudi Arabien finanziert, kündigte Ende 2022 für die beginnende Saison, 14 Veranstaltungen an. Um genügend Publikum für Live-TV-Übertragungen zu bekommen versuchen die LIV-Manager für 2023 den Wechsel weiterer Spieler der Top 20 zu finden. Unter anderen wurden die Namen Xanda Schaufele und Patrik Cantling genannt. Zur Zeit schlagen Beide noch auf Turnieren der PGA-Tour ab.

Mit hohen Summen gelang es LIV-Tour zahlreiche Profis bereits ins neue Lager zu lockten. Darunter auch Spieler der Top 20 der Weltrangliste. Bei LIV unter Vertrag sind unter anderem: Dustin Johnson , Cameron Smith, Broks Koepka, Bryson DeChambeau und Phil Mickelson. Auch Martin Kaymer ist ins Lager von LIV-Golf gewechselt
Ein Lob an Tiger Woods, er lehnte ein Angebot von LIV für 100 Millionen Dollar zu wechseln ab. Er spielt seine, aus Gesundheitsgründen leider nur noch wenigen Turniere weiterhin auf der PGA-Tour.

In dieser Entwicklung, die eigentlich Niemand will, steckt nach meiner Meinung das Potential einer Zerreißprobe für den Golfsport. Auf großen Turnieren, ich denke dabei an den Ryder Cup, die US-Open, an das Traditionsort-Turnier in Augusta um nur einige zu nennen, kommt es nicht mehr zu direkten Vergleichen der besten Spieler! Schade!
Golf ist aus meiner Sicht nur dann für die breite Masse von Interesse, wenn es Turniere gibt bei denen alle Spitzenspieler an den Start gehen können.
Jetzt sind die Golfverbände weltweit aufgefordert Lösungen für das Problem aufzuzeigen.

Eine interessante Reaktion wurden in den vergangenen Tagen von Spielern der PGA-Tour gemeldet. Auf der PGA Liste werden für die Saison 2024 acht Turniere mit begrenzten Teilnehmerzahlen, ohne Cut mit höheren Preisgelder angekündigt. Die Idee dazu soll bei Gesprächen zwischen Rory McIIroy und Tiger Woods entstanden sein. Majorsieger Mcllroy: “Ich denke es würde die Tour wettbewerbsfähiger machen“.

Das Format der Saudi-Tour weist Ähnlichkeiten zu den Plänen der PGA-Profis auf. Ein ausgewähltes Teilnehmerfeld spielt drei Runden, ohne Cut, mit lukrativen Preisgeldern.
Übrigens: zu den von LIV-Golf für die laufende Saison angekündigten TV-Sendezeiten der Turniere liegen uns noch keine Sendetermine vor. Auch um den, von Greg Normann angekündigten Wechsel weiterer Spieler aus den Top 20 Spieler zu LIV ist es ruhig geworden..
Hoffen wir, dass alle Beteiligten schnell zur Vernunft kommen und der Golfsport, nicht wie der Fußball nur noch vom Geld regiert wird.